Hochkarätiges Programm Barmer Bach-Tage: Seine Musik vermittelt Zuversicht

Wuppertal · Nachdem die Barmer Bach-Tage 2021 durch Corona nicht stattfinden konnten, werden sie nun umfangreich nachgeholt. Vom 25. März bis zum 18. April wird dem legendären Komponisten ein Denkmal gesetzt.

 Matthias Lotzmann rief die Barmer Bach-Tage vor zwei Jahren ins Leben.

Matthias Lotzmann rief die Barmer Bach-Tage vor zwei Jahren ins Leben.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die jungen Barmer Bach-Tage gehen in ihr drittes Jahr. 13 hochkarätige Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Vom 25. März bis zum 18. April präsentieren die Bach-Tage Konzerte und musikalische Vespern, Orgelkonzerte, ein Cembalokonzert sowie Vorträge und einen Orgel-Interpretationskurs. Bachs musikalische Sterbekunst und der Osterfestkreis im christlichen Kirchenjahr bilden den Schwerpunkt des reichhaltigen Programms. „Es geht darum, wie sehr Bach das menschliche Sterben mit dem göttlichen Sterben in Berührung bringt“, sagt Matthias Lotzmann, der vor zwei Jahren die Barmer Bach-Tage ins Leben rief. „Wir wollen zeigen, wie Bachs einzigartige musikalische Dramaturgie Zuversicht gibt und trösten kann“, sagt er.

„Mach einmal mein Ende gut“ ist der Titel des „Großen Concerts“ am 3. April in der Barmer Citykirche, Zwinglistraße. Es thematisiert den Tod bei Bach und Mozart mit einer Bach Kantate, Mozarts Sinfonie Nr.40 g-moll und Bachs Missa brevis. Das bereits in den Vorjahren geplante große oratorische Werk wird auf die Zeit nach Corona verschoben. „Es wird aber solistisch hervorragend besetzte Partien in den Konzerten geben“, sagt Organisator Lotzmann. Auch die Wuppertaler Sopranistin Dorothea Brandt wird wieder zu hören sein.

„Mach einmal mein Ende gut“ heißt auch der Vortrag über die Sterbens- und Lebenskunst bei J.S. Bach, den Meinrad Walther, Professor an der Musikhochschule Freiburg, am 8. April halten wird. Welche Einsichten und welchen Trost hält die Musik J.S. Bachs bereit? Wie hängen für Bach die Kunst zu leben und die Kunst zu sterben zusammen? Diese spannenden Fragen erläutert Meinrad Walter. Die musikalischen Antworten darauf gibt die Musik am Karfreitag in der Lutherkirche.

Am 5. April stehen die Cembalowerke Johann Sebastian Bachs und drei seiner Söhne im Mittelpunkt. Der Leiter der Bach-Tage freut sich, dass er die großartige Cembalistin Kaung-Ae Lee für das Konzert gewinnen konnte. „Sie ist eine hochsensible Musikerin, die sich immer in den Dienst der Musik stellt“, sagt Lotzmann.

Ein Orgel-Interpretationskurs an der Schuke-Orgel

Auch drei Orgelkonzerte stehen auf dem Programm. Den Anfang macht Jens-Peter Enk am 4. April in der Unterbarmer Hauptkirche mit bekannten Werken von J.S. Bach, Böhm, Bruhns und Mendelssohn-Bartholdy. Im zweiten Konzert will Matthias Lotzmann genussvoll zeigen, wie intensiv sich die Komponisten des 19. Jahrhunderts mit dem Werk des Thomaskantors Bach beschäftigt haben, und zum Abschluss stellt Joachim Dorfmüller fragmentarische Werke Bachs vor, die von anderen Komponisten vollendet wurden.

Ein Orgelinterpretationskurs mit einem Spezialisten für barocke Orgelmusik ist eine weitere Besonderheit der diesjährigen Bach-Tage. Léon Berben unterrichtet Organisten und Organistinnen vom 25. bis 27. März an der Schuke-Orgel in der Unterbarmer Hauptkirche zum Thema „Bach und davor“. Anmeldungen werden noch per E-Mail an [email protected] entgegengenommen.

» Das komplette Programm ist unter https://bachtage.jimdofree.com zu finden. Der Musikwissenschaftler Dr. Matthias Lotzmann unterrichtet an der Folkwang Universität der Künste und ist als Chorleitungsdozent des Landesverbandes der Evangelischen Kirchenchöre im Rheinland sowie als Kammermusiker, Liedbegleiter und Musikpädagoge tätig.

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