Rechtsstreit AWG-Neubau am Klingelholl wird deutlich teurer

Barmen · Bislang waren 24,2 Millionen Euro angesetzt — jetzt werden es wohl mindestens zehn Millionen mehr.

 Baustoffe am Klingelholl - die Arbeiten ruhen aber.

Baustoffe am Klingelholl - die Arbeiten ruhen aber.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der Neubau auf dem Betriebsgelände von Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW) am Klingelholl steht still. Denn es gibt Probleme, die zu einem Baustopp geführt haben, und die zu Verzögerungen und erheblichen Mehrkosten führen werden. Stadtkämmerer Johannes Slawig und AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach gehen davon aus, dass das Bauprojekt um einen zweistelligen Millionenbetrag teurer wird. Eigentlich waren 24,2 Millionen Euro angesetzt.

Aktuell gibt es eine rechtliche Auseinandersetzung mit dem Generalplaner. Dauer und Kosten des Vorhabens hängen maßgeblich davon ab, wie diese ausgeht. Die Beteiligten hoffen auf eine außergerichtliche Einigung, einen Vergleich.

Seit 2015 wird auf dem Gelände am Klingelholl gearbeitet. 2020 sollte alles fertig sein. Bisher ist aber nur ein Gebäude fertiggestellt. Es geht um das Werkstatt- und Sozialgebäude, das 2017 übergeben wurde. Darunter befindet sich teilweise die Tiefgarage. Und deren Sanierungsbedarf „ist erheblich“, wie Martin Bickenbach erklärt. Dass die Garage saniert werden muss, steht fest. Der Beton sei durch das Salz der Winterdienstfahrzeuge angegriffen. Die AWG geht „davon aus, dass bei frühzeitigerer Befassung des Generalplaners mit der Tiefgaragensubstanz der Neubau nicht auf der alten Tiefgarage errichtet worden wäre.“ Wer verantwortlich ist und die Kosten trägt, darum geht es im Kern des Streits.

Martin Bickenbach betont, es gebe keine offensichtlichen Mängel in der Tiefgarage. Aber es hätte eine tiefergehende Prüfung stattfinden müssen. Es gebe keine Sicherheitsbedenken. Das darüber liegende Sozialgebäude sei nicht gefährdet. Trotzdem hat man die Garage mit Stahlstützen abgesichert.

Die Auseinandersetzung hat zur Folge, dass auch der Neubau des Verwaltungsgebäudes, das an der Straße entstehen soll, bisher ruht. Ende 2018 hatte es zuletzt eine Anpassung der Planung gegeben. Bickenbach sagt: „Aus unserer Sicht kann der fortgeschriebene Bauantrag in Kürze eingereicht werden.“ Allerdings hänge der Fortgang vom Ende des Verfahrens ab.

Der Abbruch der LKW-Werkstatt, der geplant war, ist inzwischen aus Kostengründen überdacht worden. Das Gebäude könnte weiter genutzt werden.

Das Salzlager, das eigentlich nur für etwa eine Million Euro saniert werden sollte, muss auch neu gebaut werden. Das war nicht Teil des Großprojekts, wird aber laut Slawig auch nochmal drei statt einer Million Euro kosten. Dafür gebe es Rücklagen. Auch hier habe der Beton unter dem Salz gelitten, sagt Bickenbach.

Die Politik sei regelmäßig informiert worden.

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