Bedenken Kann die Schwebebahn ab dem 1. August wieder durch Wuppertal fahren?

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke wollen, dass die Schwebebahn demnächst wieder regulär fahren kann. Das Okay der Bezirksregierungen fehlt allerdings noch.

 Eigentlich soll die Schwebebahn ab dem 1. August wieder in Betrieb sein.

Eigentlich soll die Schwebebahn ab dem 1. August wieder in Betrieb sein.

Foto: Andreas Fischer

Die Wuppertaler Stadtwerke haben an der Station Stadion/Zoo in Richtung Vohwinkel mit dem Einbau von Auffangvorrichtungen für die Stromschiene am Gerüst der Schwebebahn begonnen. Nach dem Unfall im November 2018, bei dem sich die Stromschiene auf einer Strecke von mehreren hundert Metern zwischen den Stationen Varrebeck und Stadion/Zoo gelöst hatte, war die Absturzsicherung als eine von mehreren Sicherungskomponenten von den WSW entwickelt worden. Bisher liegt eine Genehmigung für das Bauteil durch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) noch nicht vor, aber die WSW gehen weiter davon aus, dass der reguläre Fahrbetrieb der Schwebebahn am 1. August wieder aufgenommen werden kann. Bedenken hat hingegen die Bezirksregierung angemeldet. Zurzeit lägen der Aufsichtsbehörde noch nicht alle erforderlichen Unterlagen für die von den WSW entworfene „Sonderlastfallsicherung“ - so heißt das Element offiziell - vor.

Zurzeit sind die Schwebebahnen im Sieben-Minuten-Rhythmus unterwegs. Diese Fahrten sind reine Schulungsfahrten für Schwebebahnfahrer und weitere Mitarbeiter von WSW mobil, die in der Lage sein müssen, bei einer Störung die Schwebebahnen zu bedienen. Die Testfahrten für die in den vergangenen Monaten aus Valencia gelieferten Bahnen der neuen Modellreihe und das neue Betriebssystem sind hingegen abgeschlossen.

In der Konsequenz des Unfalls am 18. November haben die Stadtwerke mehrere Veränderungen am Gerüst vorgenommen, die sich ergänzen und in Zukunft ein Herabstürzen der tonnenschweren Stromschiene unmöglich machen sollen. Anschaulich beschrieb es Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, so: „Zum Gürtel verwenden wir jetzt noch Hosenträger.“

Nachdem bereits 18 000 Klemmbacken ausgetauscht und zusätzlich gesichert worden sind, müssen jetzt noch 2500 Auffangvorrichtungen am Gerüst angeschraubt werden - die besagten „Hosenträger“, die für den Fall der Fälle den Absturz der Stromschiene auf Passanten und Fahrzeuge verhindern würden.

Ohne Zulassung keine Betriebsgenehmigung

„Die Genehmigung der Auffangschiene ist bei der Technischen Aufsichtsbehörde beantragt, aber sie liegt noch nicht vor“, sagt Stadtwerkesprecher Rainer Friedrich. Er ist zuversichtlich, dass die Zulassung der Bezirksregierung Düsseldorf rechtzeitig zum geplanten Betriebsbeginn am 1. August vorliegen wird, denn ohne sie gibt es keine Betriebsgenehmigung für den Fahrgastbetrieb. „Der Termin 1. August ist in Düsseldorf bekannt.“ Die WSW hatten bereits im Mai angekündigt, mit der Montage zu beginnen, bevor die Prüfung abgeschlossen ist. Andernfalls lasse sich der Zeitplan nicht einhalten. „Wir sehen das Datum 1. August kritisch. In jedem Fall geht die Sicherheit vor“, sagt Dagmar Groß, Sprecherin der Bezirksregierung.

40 000 Kilometer wurden in den vergangenen Wochen zu Testzwecken zurückgelegt, zum Teil waren die Bahnen mit Gewichten unterwegs, um die Belastung bei einer vollbesetzten Schwebebahn zu simulieren. Bei den Testfahrten erhielten aber nicht alle infrage kommenden WSW-Mitarbeiter, darunter auch die Mitarbeiter der Leitstelle, die Gelegenheit, ihre Fahrlizenz aufzufrischen. Daher sind die Gelenktriebzüge jeweils ohne Fahrgäste jeweils zwischen 8 und 14 Uhr im Einsatz. Bis zu zehn Bahnen sind gleichzeitig auf der Strecke. Das entspricht einem Sieben-Minuten-Takt.

Die Montage der Auffangschienen soll in der Nacht von Freitag auf Samstag fortgesetzt werden. Arbeiten, die aktuell auf der Strecke zu beobachten sind, dienen dem Korrosionsschutz. In sogenannten Käuferwagen sind vier Teams zurzeit in den Nachtstunden zwischen Vohwinkel und Oberbarmen unterwegs.

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