Bildung An der Energiewende mitarbeiten

Wuppertal · Das Berufskolleg Werther Brücke bildet „Energietechnische Assistenten“ aus - ein neuer Beruf mit Zukunft.

  Die Technik eines Blockheizkraftwerks lassen sich Jakob Zielony (v.l.), Herbert Wilhelm Groß und Levi Raimund (r.) von Eduard Walter (h.l.) erklären.

Die Technik eines Blockheizkraftwerks lassen sich Jakob Zielony (v.l.), Herbert Wilhelm Groß und Levi Raimund (r.) von Eduard Walter (h.l.) erklären.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wer sich für Technik und Umweltschutz interessiert, kann ab kommendem Schuljahr am Berufskolleg Werther Brücke einen neuen Beruf erlernen, in dem er beides verbinden kann: Staatlich geprüfte/r Assistent/in für Energietechnik und erneuerbare Energien. Diesen Bildungsgang bietet das Kolleg als erste Schule im Regelangebot an. Jetzt laufen die Anmeldungen für den Start nach den Sommerferien.

Während der dreijährigen schulischen Ausbildung lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Energietechniken kennen, Grundlagen der Klima- und Elektrotechnik sowie Energiemanagement und Energieinformatik. Am Ende der Ausbildung verstehen sie Blockheizkraftwerke, Photovoltaik- und Windkraftanlagen oder die Energiegewinnung aus Biomasse und können berechnen, wann welche Energieform ein Haus, einen Häuserblock oder ein Unternehmen am besten versorgt. Bei Praktika in regionalen Sanitär- oder Elektro-Unternehmen oder Kraftwerken sammeln sie praktische Erfahrungen.

Beruflicher Abschluss
und Fachhochschulreife

Am Ende der Ausbildung können die fertigen Assistenten in Energieunternehmen, bei Anlagenbauern oder Einrichtungen der Technischen Überwachung arbeiten, sich im Rahmen einer eventuell verkürzten Ausbildung spezialisieren oder – da sie gleichzeitig die Fachhochschulreife erlangen – an einer Fachhochschule studieren. Zahlreiche Hochschulen in NRW bieten Studiengänge im Bereich Regenerative Energien an. Auch Mitarbeit in der Forschung im Bereich regenerativer Energien ist möglich.

Schulleiter Matthias Flötotto ist stolz, ein so innovatives Angebot machen zu können. „Vor einem Jahr haben wir gelesen, dass es diesen neuen Bildungsgang gibt“, berichtet er. Weil sie bereits Azubis im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Versorgungstechnik unterrichten und weil Lehrer Eduard Walter als studierter Ingenieur für Energietechnik und Energiesysteme auch noch Fachmann ist, bewarben sie sich um den Ausbildungsgang. Den gab es bisher nur als Schulversuch an einem Kolleg in Bottrop.

„Es war ein langer Weg“, sagt Matthias Flötotto, „jetzt ist alles genehmigt und kann umgesetzt werden.“ Damit könne das Berufskolleg junge Menschen an die Erfordernisse der Zukunft heranführen. Die Ausbildung sei auch eine gute Möglichkeit für junge Leute zu testen, ob sie eher praktisch arbeiten wollen oder ob ihnen die Theorie Spaß macht – je nach Vorliebe könnten sie dann den weiteren Berufs- und Ausbildungsweg wählen.

Auch die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und die Innung hätten das neue Ausbildungsangebot begrüßt. Weil die Technik immer komplexer werde, brauche man Experten für die Regelungstechnik. Dabei verweist Flötotto auf Entwicklungen wie das Smart Home.

Wer die Ausbildung absolvieren will, muss einen mittleren Schulabschluss haben. Anmeldungen sind ab sofort möglich, die Anmeldefrist für das kommende Schuljahr läuft noch bis zum 28. Februar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort