Stadtentwicklung Alte „Tanke“ am Oberen Grifflenberg: 2021 soll das erste Doppelhaus stehen

Wuppertal · Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Tankstellengelände laufen. Anwohner hätten sich mehr Informationen gewünscht - und ärgern sich über Abriss einer Mauer mit Hecke.

 So sollen die beiden Doppelhäuser aussehen. Das erste soll 2021 stehen.

So sollen die beiden Doppelhäuser aussehen. Das erste soll 2021 stehen.

Foto: Inter-Haus GmbH

Die alte Tankstelle am Oberen Grifflenberg ist verschwunden, der Abriss praktisch abgeschlossen. Vielleicht schon im erste Quartal 2021 soll auf dem Gelände das erste Doppelhaus stehen. Ein weiteres ist anschließend geplant, erzählt der Eigentümer  aus Köln. Insgesamt vier Wohneinheiten sollen dort entstehen. Bauherr ist die Inter-Haus GmbH.

Um das Areal in Uni-Nähe hatte es jahrelang Diskussionen gegeben. Denn die Tankstelle stand ewig leer. „Das ist der einzige schäbige Fleck hier“, hatte sich Bürgervereinsvorsitzender Ralph Hagemeyer schon beim WZ-Besuch vor einigen Jahren geärgert. Auch wenn es die „Tanke“ aus für viele nicht nachvollziehbaren Gründen nie auf die Schrott- und Problemimmobilienliste der Stadt schaffte, war sie vielfach Thema in der Politik. Hagemeyer war nicht der einzige, der hoffte, dass sich etwas ändern wird. 2016 war das gut 1700 Quadratmeter große Areal schließlich verkauft worden. Anfang 2018 holte der neue Eigentümer die Tanks aus der Erde. Dann passierte länger nichts, ehe es vor ein paar Wochen richtig losging.

Er wolle etwas „Schönes“ schaffen, was auch zum Grifflenberg passe, verspricht der Investor. Die Baugenehmigung habe er seit Anfang des Jahres, in Kürze sollen die Tiefbauarbeiten starten. Wie das erste Haus aussehen könnte, zeigen bereits Entwürfe im Internet. Die erste Hälfte steht im Internet zum Verkauf. 549 000 Euro für die 164 Quadratmeter Wohnfläche und 236 Quadratmeter Grundstück sind aufgerufen. Geworben wird mit Uni-
nähe und dem Ausblick über Wuppertal.

Ursprünglich habe es mal die Idee gegeben, im Erdgeschoss einen kleinen Supermarkt oder ähnliches einzurichten. Das sei aber planungsrechtlich nicht möglich gewesen, so der Eigentümer. Wohnen konnte sich die Stadt sehr wohl dort vorstellen. Auch Hagemeyer hält es für eine gute Lage.

Nachbarn ärgern sich über Abriss von Mauer und Bepflanzung

In der Nachbarschaft, vor allem an der Augustastraße, gibt es allerdings kritische Stimmen. Gar nicht mal so an den Neubauten selbst. Dass es praktisch aber null Informationen vorab für die Anwohner gab, sei schon ärgerlich, erzählt eine Frau, deren Garten an das Baugrundstück grenzt. „Warum so eine Geheimniskrämerei?“ Man sei von den Arbeiten regelrecht überrollt worden. Dass beim Abriss der Mauer auch eine Hecke zerstört worden sei, und das in der Schonzeit, in der Fällarbeiten eigentlich verboten sind, kam gar nicht gut an. Auch die Stadt sei deshalb vor Ort gewesen, so die Nachbarin, die ankündigt, dass man den Bau im Auge behalten werde.

Eine Strafe habe er nicht bekommen, so der Eigentümer, der aber einräumt, dass ihm die Regelung nicht geläufig war. Allerdings spricht die Stadt weniger von einer „Hecke“ als von „Efeu“. Und: Ein Schaden sei nicht entstanden. Allerdings habe man den Eigentümer noch mal auf die Fristen hingewiesen.

Dass die Nachbarschaft vorab nicht informiert wurde, „dafür entschuldige ich mich“, sagt der Eigentümer. Auch mit dem Hinweis, „dass das unser erstes Projekt dieser Art ist“. Der Abriss sei nun abgeschlossen. Dass es bei Bauarbeiten aber schon mal Staub geben wird, lasse sich leider nicht vermeiden.

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