Stadtgeschichte Haus Hermanns mit italienischem Charme

Zooviertel · Zooviertel: Reinald Schneider vom Bürgerverein zeigt alte Fotos der heutigen Heimat der Technischen Akademie.

 Eine Postkarte von 1903 zeigt das ursprüngliche Haus Hermanns.

Eine Postkarte von 1903 zeigt das ursprüngliche Haus Hermanns.

Foto: Sammlung Reinald Schneider

Mit der Villa an der Hubertusallee 18, die heute einen Teil der Technischen Akademie Wuppertal (TAW) beherbergt, hatte sich Architekt Rudolf Hermanns „einen Traum erfüllt“. Davon ist Reinald Schneider vom Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck überzeugt. Intensiv hat er sich mit der Historie des Denkmals beschäftigt, die wie kaum ein anderes ihre italienischen Vorbilder nicht verbergen kann. Umso mehr erfülle ihn eine gewisse Traurigkeit, weil Hermanns, der 1909 im Alter von nur 56 Jahren starb, nicht wirklich lange etwas von seinem nur ein paar Jahre vorher vollendeten Werk hatte.

„Nach seinem Tod konnte die Familie das Haus nicht mehr halten“, weiß Schneider. Es gab mehrere Besitzerwechsel, seit Jahren hat nun die TAW dort und in der daneben liegenden Villa Wittenstein ihre Heimat. Auch am Bau selbst gab es einige Veränderungen. Der italienische Charme des „Haus Hermanns“ sei nicht mehr ganz so offensichtlich, sagt Schneider.

Die Angaben über den ersten Villenbau von 1902 seien in dem Standardwerk über das Zooviertel von Hella Nußbaum und Hermann Mahlberg, 2004 erschienen noch sehr zurückhaltend, „weil keine Pläne oder Bauakten existieren, lediglich auf einer fotografischen Aufnahme des unteren Zooviertels aus der Zeit um 1902 wird ein Teil des Bauwerks sichtbar“. Diese Aufnahme sei aber recht unscharf und aus großer Entfernung entstanden. „Als nach meiner Meinung einzigartige Belege liegen nun zwei historische Postkarten vor, die Beweise über die aufgestellten Behauptungen von Reminiszenzen an italienische Renaissance-Architektur liefern.“

Dass er die Arbeit des Krefelder Architekten August Biebricher, der für die  Umbauten verantwortlich war, im ersten WZ-Artikel im Mai etwas „abgewertet“ habe, liege sicher aber auch an seiner eigenen „Italophilie“, erklärt Schneider schmunzelnd. Ihn würde es aber freuen, „ein historisches Foto von Haus Hermanns an Ort und Stelle zur Erinnerung zu installieren“. est

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