Coronavirus 19 Bewohner des Altenheims Langerfeld positiv getestet

Wuppertal · Die Träger der Senioren-Einrichtungen setzen bei Reihentestungen jetzt vermehrt Schnelltests ein.

 Im Altenheim Langerfeld am östlichen Stadtrand gab es gleich mehrere Corona-Infektionen.

Im Altenheim Langerfeld am östlichen Stadtrand gab es gleich mehrere Corona-Infektionen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Im städtischen Altenheim Langerfeld an der Hölkesöhde am östlichen Stadtrand, auch als „Henkelsschlösschen“ bekannt, sind 19 der 86 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf Corona getestet worden. Bei sieben Beschäftigten wurde eine Infektion festgestellt.

Aufgefallen sind diese Infektionen bei den Reihentests, die in allen Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen vorgenommen werden. Die betroffenen Bewohner seien umgehend isoliert worden. „Alle Einrichtungen mussten Konzepte für Isolierungen und Quarantänestationen vorlegen. Denn es sei wichtig, dass alles – vom Personal bis zum Abfalleimer – getrennt werde“, so die Stadt.

Von den 19 infizierten Bewohnern befinden sich vier im Krankenhaus, einige weitere haben milde Erkältungssymptome, seien aber gesundheitlich stabil. Sie würden intensiv pflegerisch und ärztlich betreut. Die betroffenen Mitarbeiter sind in häuslicher Quarantäne. Die Angehörigen und Betreuenden aller Bewohner wurden telefonisch informiert und gebeten, Besuche bis zur nächsten Woche zu verschieben.

Auf welchem Weg das Coronavirus in die Einrichtung gelangen konnte, sei derzeit unklar. Um Infektionen früh zu erkennen und größere Ausbrüche zu verhindern, sind ab einem Inzidenzwert von 50 regelmäßige Tests vorgeschrieben. In Wuppertal werden seit Mitte Oktober Beschäftigte sowie Bewohner und Betreute von Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen sowie Pflegediensten regelmäßig getestet, insgesamt sind das rund 18 000 Personen.

Bisher hatte die Firma Zotz Klimas, die auch die Walk-in-Teststationen in Wuppertal betreibt, im Auftrag der Stadt alle 14 Tage PCR-Tests in den Einrichtungen vorgenommen. Inzwischen wird entsprechend der neuen Test-Verordnung der Bundesregierung auf Schnelltests umgestellt. Ziel ist, dass weiterhin Besuche möglich sind. Das Besuchsverbot im Frühjahr war massiv kritisiert worden.

Pro Bewohner und Monat sind 20 Schnelltests vorgesehen

Während die PCR-Tests im Labor analysiert werden und das Ergebnis in Einzelfällen erst bis zu 90 Stunden nach dem Test vorliegt, liefern Schnelltests das Ergebnis nach etwa 20 Minuten. Es muss ebenfalls ein Abstrich genommen werden, diesen müssen medizinische Fachleute ausführen. Dafür werden zum Beispiel Pflegekräfte geschult.

„Für jeden Bewohner einer Einrichtung sind 20 Schnelltests pro Monat vorgesehen, bei einer ambulanten Versorgung sind es zehn“, sagt Dezernent Stefan Kühn. Hinzu kommen Tests für Mitarbeiter der Heime. Sie bieten den Vorteil, schneller Klarheit zu erzielen, ob für die Beschäftigten beim Auftreten von leichten Symptomen eine Quarantäne erforderlich ist.

Mit Hilfe der Schnelltests könnten auch regelmäßige Besucher wie Fußpfleger, Physiotherapeuten oder Friseure einer Kontrolle unterzogen werden, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Es sei unter anderem im Gespräch, dass sich solche Dienstleister und Therapeuten zentral in einem Haus testen lassen, bevor sie verschiedene Einrichtungen besuchen. „Alle Einrichtungen mussten der WTG-Behörde (Heimaufsicht) ein Testkonzept vorlegen“, erklärt sie. Danach sei die Gesamtzahl der benötigten Tests ausgerechnet worden.

Einige Einrichtungen hätten bereits auf Schnelltests umgestellt, andere nutzten noch den PCR-Test. Denn die Schnelltests seien nicht sofort in ausreichender Menge zu beschaffen. Im Altenheim Langerfeld, in dem jetzt die Infektionen aufgetreten sind, wurden die 86 Bewohner zuletzt 14-tägig mit PCR-Tests getestet, die 95 Beschäftigten bereits zweimal pro Woche mit Schnelltests.

In den Alteneinrichtungen der Diakonie soll in der kommenden Woche mit Schnelltests begonnen werden. „Über die Feuerwehr konnten ausreichend Schnelltests bezogen werden“, heißt es von der Diakonie. In allen Einrichtungen seien ausreichend Mitarbeiter durch Haus- und Fachärzte geschult worden. Auch in den Caritas-Einrichtungen ist auf Schnelltests umgestellt worden.

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