Wuppertal Wupperpark Ost: Anfang 2017 liegen die Pläne öffentlich aus

Zwei neue Gebäude und ein neu genutzter Bunker: Die politischen Gremien beraten ab kommender Woche über die Vorlage.

Wuppertal. Der Plan steht, bis Ende 2018 soll er umgesetzt werden: Im sogenannten Wupperpark Ost wird ein Infopavillon der Stadtverwaltung gebaut. Dazu findet auch das Café Cosa als Anlaufstelle für Suchtkranke und Obdachlose dort eine neue Heimat. Ab kommender Woche beschäftigen sich die politischen Gremien mit dem Thema. Im ersten Quartal 2017 sind die Bürger gefragt: Dann werden die Pläne öffentlich ausgelegt.

Geplant sind zwei unsymmetrische sechseckige Bauten, deren Dächer begrünt werden sollen. So sieht es der siegreiche Entwurf des Architektenwettbewerbs vor. Hans-Uwe Flunkert, Chef des städtischen Gebäudemanagements, sprach bei der Vorstellung im September mehr von einem Stadtplatz als von einem Park. Kein dunkler Park mit Ecken und Bänken, keine Überdachung, keine Angsträume — der Platz wirkt im Entwurf eher freigeräumt. „Unsere Vorstellungen sind hier schon sehr exakt umgesetzt worden“, sagt Nicole Wentzel, Projektleiterin beim GMW.

Dass es in der Bezirksvertretung Elberfeld große Diskussionen geben wird, glaubt Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius nicht. „Beide Gebäudeentwürfe finden wir gut“, sagt der SPD-Politiker. Die seien auch bei der ersten Vorstellung in der BV positiv angenommen worden.

Dass der Standort des Cafés lange in Frage gestellt worden sei, kann Vitenius nicht nachvollziehen. „Ich arbeite selbst seit 40 Jahren in der Drogenhilfe.“ So einen Ort brauche man in Wuppertal. „Und man darf ja nicht vergessen, dass es das Café Cosa ja schon gibt, wir also nur einen neuen Standort brauchten.“ Das Areal an der Ecke Brausenwerth/B 7 sei deshalb „sehr gut geeignet“, so Vitenius.

Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) sieht das ähnlich. Am Döppersberg sei es zu einer Szenebildung gekommen, direkt vor der Poststraße. „Das ist keine gute Visitenkarte für Wuppertal.“ Der neue Standort befände sich dagegen ein Stück raus aus dem „Eingangsbereich“ zur City. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir der Szene damit ein Angebot machen, dass sie auch annimmt.“

Dass das Café Cosa seinen Platz im Wupperpark findet, „war immer gesetzt“, so Kühn. Zwar habe es Kritik von potenziellen Interessenten für den Tiefbunker gegeben, die sich eine weitere räumlich Abtrennung zur Szene gewünscht hätten. Dass der Bunker wiederbelebt werde, sei eine gute Sache, so Kühn, „dessen Nutzung muss sich aber ableiten vom Standort des Cafés — und nicht umgekehrt.“

Gut 4,5 Millionen Euro investiert die Stadt in den Wupperpark, eine Million davon in das Café Cosa. Geld, das aus Sicht von Kritikern eigentlich auf das Gesamtbudget des Döppersbergs von 153 Millionen Euro aufgerechnet werden müsste. „Das stimmt aber so nicht“, erklärt Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD). Es habe immer ein spezielles Extra-Budget für den Wupperpark gegeben, eben die 4,5 Millionen Euro. Und: „Die Finanzierung ist gesichert.“

Der Städtische Haushalt könnte allerdings entlastet werden. Kühns Idee: Der Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe sucht eine Stiftung oder Sponsoren und baut das Café als Freier Träger. Gut 900 000 Euro könnte die Stadt dann sparen, so Kühn, die wiederum frei für andere Dinge im Haushalt verfügbar wären. „Es wäre einen Versuch wert.“ Mit dem Freundes- und Förderkreis habe er bereits darüber gesprochen. Sponsorenzusagen gebe es zwar nicht, „aber dafür ist es auch noch zu früh“.

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