Digitalisierung Wupp’n’go: Neues Portal von Jugendlichen für Jugendliche

Wuppertal · App und Internetseite bieten einen Überblick über Veranstaltungen für junge Menschen in Wuppertal. Bei der Entstehung des Angebots wurde Demokratie geübt.

 Am Wochenende gab es im Sportpark Rauental ein Hallenfußballturnier, das während der Entwicklung von Wupp’n’Go geplant wurde.

Am Wochenende gab es im Sportpark Rauental ein Hallenfußballturnier, das während der Entwicklung von Wupp’n’Go geplant wurde.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wo ist was los? Wo kann man Gleichaltrige treffen? Das sind Fragen, die sich Jugendliche stellen. Das neue Portal „Wupp’n’go“ will genau diese Fragen beantworten. Die Besonderheit: das Portal und die App, auf denen alle Freizeitmöglichkeiten in Wuppertal „auf einen Blick“ zu sehen sind, wurden von Jugendlichen gestaltet. Im Rahmen des Landes-Förderprogramms „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“ erhielt die Stadt Wuppertal Fördermittel, um das Portal zu gestalten. Es hat das Ziel, kommunale Konzepte in der Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen zu unterstützen. „Wir haben uns bei dem Förderprogramm den Aspekt ‚Demokratie‘ herausgesucht“, sagt Niklas Werth, der bei der Stadt Wuppertal das Projekt betreut.

Bis die App online ging, dauerte es etwa eineinhalb Jahre. In dieser Zeit fanden im Rahmen des Förderprogramms zahlreiche Freizeitveranstaltungen statt, damit sich die Jugendlichen kennen lernen. Dazu gehörten unter anderem Ausflüge zur Gamescom, Grillabende, Fußballturniere und Workshops in anderen Städten. „Das Landesprogramm richtet sich an geflüchtete und hier aufgewachsene Jugendliche. Das Ziel ist es, Kontakt zwischen beiden Gruppen herzustellen“, erklärt Werth.

Die Jugendlichen hatten
bei der Gestaltung freie Wahl

Demokratie heißt bei der Ausarbeitung von „Wupp’n’go“, dass das Portal auf einem demokratischen Weg gestaltet wurde. „Wir haben zunächst an eine Webseite gedacht, aber den Jugendlichen war die App viel wichtiger als das Portal“, sagt Werth. An drei Workshop-Wochenenden erarbeiteten die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gemeinsam, was die Grundfunktionen des Portals sind, wie man es steuern kann und wie das Logo und wie das Farbkonzept aussehen soll. Das Plakat für „Wupp’n’go“ entstand in Zusammenarbeit mit einem Grafik-Designer. „Ein weiterer Wunsch der Jugendlichen war, als Redakteure einen eigenen Zugang zu bekommen, um Texte und Fotos von Veranstaltungen zu posten“, sagt Werth.

Das Ergebnis ist seit Ende September online: Auf dem Startbildschirm der Webseite und der App „Wupp’n’go“ können Jugendliche sehen, welche Veranstaltungen in nächster Zeit anstehen. Dafür können verschiedene Sortierungen gewählt werden: als Timer, als Karte oder nach Aktivitäten. Was es mit der Seite auf sich hat, beschreibt ein Text sowie ein Erklärvideo, das Jack Cequeña aus dem Wuppertaler Jugendrat mit einer Animation gestaltet hat.

„Ich finde es wichtig, dass Jugendliche nun sehen können, was in Wuppertal angeboten wird“, sagt die 16-jährige Alina, die „Wupp’n’go“ mitentwickelte. Bislang sei es schwierig zu wissen, wo etwas ist. Am besten an dem Projekt fand sie, dass die Jugendlichen wirklich mitmachen konnten. „Wir konnten die App komplett frei gestalten und kein Erwachsener konnte sagen: ‚So gefällt mir das aber nicht.‘, sagt die Schülerin der Pina-Bausch-Gesamtschule. „Durch die Mitarbeit habe ich viele neue Erfahrungen gemacht, unter anderem wie Webseiten und Apps aufgebaut sind.“ Ein Nebeneffekt: Bei der gemeinsamen Arbeit mit anderen Jugendlichen habe sie viele schöne Momente erlebt und Freundschaften geschlossen.

Künftig sollen alle Wuppertaler Jugendeinrichtungen die Möglichkeit bekommen, eigene Veranstaltungen auf „Wupp’n’go“ zu präsentieren. Die einzige Voraussetzung: Sie müssen sich zunächst von der Stadt freischalten lassen.

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