WSW: Kein Engpass beim Gas

Die beiden großen WSW-Lieferanten RWE und Wingas beziehen jeweils nur Teilmengen aus Russland.

Wuppertal. Mit Blick auf den Gas-Streit zwischen Russland und der Ukraine und die ersten großen Lieferengpässe in Europa zeigen sich die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gelassen. Die Versorgung des Stadtgebietes sei derzeit "völlig unproblematisch", erklärt Unternehmenssprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage. Die beiden großen WSW-Lieferanten RWE und Wingas beziehen jeweils nur Teilmengen ihres Erdgases aus Russland.

So liege die aktuelle "Russland-Quote" bei RWE - über den Essener Konzern beziehen die WSW derzeit zwei Drittel ihres Erdgases - bei gerade einmal 20 Prozent, berichtet Stephan. Hinzu komme, dass RWE bei diesen 20 Prozent auch noch über Weißrussland versorgt werde.

Beim zweiten großen WSW-Lieferanten, der Wingas AG, die ein Drittel des WSW-Bedarfs deckt, kommen nach eigenen Angaben 60 Prozent des Erdgases aus weißrussischen und polnischen Pipelines sowie 40 Prozent aus der Nordsee / Norwegen. Bei Wingas fällt zudem ins Gewicht, dass das Unternehmen nach eigenen Angaben über die größten Erdgas-Depots in Europa verfügt und darin etwa eine Kapazität von 40 Milliarden Kilowattstunden vorhält. Zum Vergleich: Die Jahresverteilung der WSW liegt laut Stephan bei etwa drei Milliarden Kilowattstunden.

Sollte es bei einem internationalen Gas-Streit wider Erwarten hart auf hart kommen, verfügt Wuppertal allerdings nicht über eigene Vorratsspeicher - abgesehen vom großen Kugelbehälter in der Möbeck: Der ist allerdings nur dazu da, so genannte Versorgungsspitzen aufzufangen - etwa, wenn der Gas-Verbrauch an besonders kalten Tagen extrem hoch ist. Allein mit der Gasmenge aus der "Möbeck-Kugel" ließe sich das Wuppertaler Stadtgebiet bei einem Lieferstopp etwa nur einen halben Tag lang autark mit Erdgas versorgen.

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