WSV-Raub: Verwandter gab Räuber entscheidenden Tipp

Die Polizei hat einen 21 Jahre alten Wuppertaler festgenommen.

Der 21-jährige Räuber hat den WSV-Geldboten Anfang April an der Sedanstraße überfallen.

Der 21-jährige Räuber hat den WSV-Geldboten Anfang April an der Sedanstraße überfallen.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Gut drei Wochen nach dem spektakulären Überfall auf einen engen WSV-Mitarbeiter und -Verwaltungsrat (48), der nach dem Sonntags-Spiel gegen Jahn-Hiesfeld Einnahmen mit nach Hause genommen hatte, um sie am nächsten Tag bei der Bank einzuzahlen, haben Polizei und Staatsanwaltschaft gestern den mutmaßlichen Täter präsentiert. Es soll sich um einen 21-Jährigen handeln, der laut Polizei aus dem familiären Umfeld des Opfers den Hinweis bekommen hatte, wann der 48-Jährige morgens des Haus mit dem Geld verlassen würde. Er hatte ihn dann laut damaligem Polizeibericht gegen 5.40 Uhr im Hausflur abgepasst und mit einem Knüppel niedergeschlagen.

Der Verdacht, dass der Täter über Insiderwissen verfügen müsse, lag für die Ermittler von vorne herein nahe und habe zu der Person aus dem aus dem familiärer Umfeld des Opfers geführt. Diese habe bei der Vernehmung gestanden, dem 21 Jahre alten mutmaßlichen Haupttäter die entscheidenden Hinweise gegeben zu haben und zudem freiwillig ihren Anteil an der Beute herausgegeben.

Bei der Durchsuchung von dessen Wohnung konnten laut Polizei mehrere tausend Euro in bar sowie bei der Tat verwendete Gegenstände sichergestellt werden. Der finanzielle Schaden, der dem WSV entstand, betrug nach damaligen Angaben des Vereins rund 15 000 Euro.

Der polizeilich bereits bekannte Beschuldigte aus Wuppertal wurde bei der Durchsuchung seiner Wohnung nicht angetroffen, konnte aber später in der Wohnung einer Bekannten aufgegriffen werden. Er verweigert die Aussage und sollte auf Antrag der Staatsanwaltschaft gestern dem Haftrichter vorgeführt werden.

„Vonseiten des Vereins ist es erfreulich, dass die Polizei hier zu einem so schnellen Ermittlungserfolg gekommen ist“, kommentierte WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner gestern die Nachricht und ergänzte: „Wenn tatsächlich von unserem Geld noch etwas da sein sollte und uns zugeordnet werden kann, hilft uns das natürlich auch.

Der Oberliga-Spitzenreiter hatte direkt nach der Tat die Konsequenzen gezogen und angekündigt, ab sofort Spieltagseinnahme von einem Sicherheitsdienst abholen zu lassen. Dem Mitarbeiter, der bei dem Überfall mit einem Knüppel niedergeschlagen wurde und eine Platzwunde am Kopf davongetragen haben soll, geht es inzwischen wieder gut. Die jüngsten Heimspiele des WSV gegen Fischeln in der Liga und gegen Oberhausen im Pokal, hatte er wieder im Stadion verfolgt. „An seiner Integrität gibt es für uns überhaupt keinen Zweifel. Wir sind froh, dass nicht mehr passiert ist“, sagte Eichner abschließend. gh

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort