Wohnen und Gewerbe dort, wo früher Bremme gebraut wurde

Die Firma Immobilienkontor will bis Ende 2017 mit dem Umbau der ehemaligen Brauerei an der Albertstraße fertig sein.

Wohnen und Gewerbe dort, wo früher Bremme gebraut wurde
Foto: Stefan Fries/Simulation: Immobilieinkontor

Heidt. Der Schriftzug über dem Torbogen erinnert noch an die große Brautradition an der Albertstraße. Doch dahinter hat sich seit dem Ende der Bremme-Brauerei nicht mehr viel getan im Denkmal — bis jetzt. Wo bis in die 1990er Jahre Bier gebraut wurde, sollen bis Ende 2017 Wohnungen entstehen. „Außerdem stellen wir uns hier Gewerbe vor“, berichten André Harder und Lars Schröder von der Firma Immobilienkontor. Nach unerwartet langwierigen Verhandlungen, wie die beiden Wuppertaler einräumen, hatten sie das ehemalige Sudhaus und die beiden Anbauten von der GWG gekauft. „Wir haben uns einfach auf alte Fabriken spezialisiert und freuen uns drauf“, sagt Schröder und lacht.

Wohnen und Gewerbe dort, wo früher Bremme gebraut wurde
Foto: Stefan Fries/Simulation: Immobilieinkontor

Leben

Wohnen und Gewerbe dort, wo früher Bremme gebraut wurde
Foto: Stefan Fries

im Denkmal

Und vor allem beim Sudhaus kommen die beiden ins Schwärmen. „Schauen Sie doch nur mal diese Wände und Decken. Alles gefliest“, sagt Harder und zeigt in die Höhe. Was auffällt sind aber auch die vielen zugemauerten Fenster. „Diese wollen wir größtenteils freilegen“, sagt Harder. Viel Licht wird also in die derzeit noch dunklen Räume einfallen. „Hier könnten wir uns zum Beispiel eine Agentur vorstellen, sagt Harder und präsentiert eine erste Simulation, wie es einmal aussehen könnte.

Die Firma hat bereits mehrere Fabriken saniert — unter anderem die Alte Textilfabrik Moll praktisch in direkter Nachbarschaft zu Bremme. Bei den Wohnungen wolle man auch nicht vom bisherigen Modell abweichen. Lofts in der Größe von 100 bis 120 Quadratmeter sollen entstehen. „Danach gibt es immer noch eine große Nachfrage“, betonen die beiden überzeugt. Neu ist aber aus Sicht der Firma, dass sie den Anbau aus den 1970er Jahren als saniertes Mehrfamilienhaus komplett verkaufen wollen.

Alle Arbeiten müssen in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt erfolgen. Da hätten sie aber bereits sehr gute Erfahrungen, betont Schröder. Wie bei ihren anderen Projekten wollten sie versuchen, viel von der alten Substanz zu erhalten. Ein Glücksfall also, dass in einem der oberen Stockwerke noch einige alte Fensterrahmen in der Ecke liegen.

Dass auf einem Teil des Geländes mittlerweile ein großer Supermarkt eingezogen ist, sehen die beiden Investoren nicht als Nachteil. „Davon sieht man ja auch nichts.“ Schon in der ersten Etage der Brauerei biete sich ein super Ausblick. Die Krönung gebe es dann aber weiter oben, wo eine Dachterrasse geplant ist.

Einen Höhepunkt aus seiner Sicht präsentiert Harder zum Abschluss des Rundgangs: den riesigen, zweigeschossigen Gewölbekeller. „Vielleicht etwas für eine Weinhandlung mit Verkostung“, sagt er. Dazu seien natürlich Brandschutzfragen klären. „Aber wir sind ja auch erst am Anfang. Bis Juli soll der Bauantrag gestellt sein, Ende 2016 werde dann losgelegt.

Stadt und Politik sehen die Ideen der Firma grundsätzlich positiv. „Wir sind froh, dass die Bremme-Brauerei in die Hände eines Entwicklers geraten ist, der schon bewiesen hat, dass er mit dieser Art von Immobilienarchitektur umgehen kann“, sagt Baudezernent Frank Meyer (SPD). Und auch Heckinghausens Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) ist froh, „dass mein Wunschinvestor Bremme gekauft hat“.

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