Wuppertals Wirtschaft: Lage besser als erwartet

Die heimischen Unternehmen erweisen sich als erstaunlich robust.

Wuppertal. Spätestens seit dem Herbst vergangenen Jahres blickten die Unternehmen eher sorgenvoll auf die wirtschaftliche Entwicklung. Doch in der neuen Umfrage präsentiert sich die bergische Konjunktur nicht etwa in einer Delle, sondern erstaunlich robust — und als viel besser, als die Unternehmen das im Vorfeld erwartet haben.

Wie IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge berichtet, kletterte der bergische Geschäftsklimaindex (also die Differenz zwischen den Antworten gut und schlecht) sogar um vier Punkte auf plus 34. Dabei liegt die Solinger Wirtschaft (39) vor Wuppertal (37) und Remscheid (33). Anders als in Wuppertal und Solingen sinkt der Index in Remscheid allerdings zum wiederholten Mal.

Nach Wirtschaftszweigen unterschieden, landet aktuell die Kreditwirtschaft weit vorne, gefolgt von den industrienahen Dienstleistern. Und die Industrie hält ihre relativ gute Situation — im positiven Sinne von der NRW-Entwicklung abgekoppelt.

Doch eitel Sonnenschein herrscht deswegen noch lange nicht. Denn den Prognosen zufolge werden die bergischen Unternehmen zwar mehr ausbilden, das Personal insgesamt aber eher reduzieren als aufbauen. Denn bei den Risikofaktoren macht den Unternehmern offenbar die Kostenentwicklung zu schaffen. Das gilt für Energie- und Rohstoffpreise, aber auch für die Arbeitskosten. Und den Erwartungen zufolge werden die Gewinne trotz steigender Umsätze weiter schrumpfen. Lediglich 17 Prozent der Unternehmen rechnen beim Betriebsergebnis mit einer Besserung.

Tatsächlich sind die Arbeitskosten seit langer Zeit erstmals wieder treibendes Motiv bei Auslandsinvestitionen. Früher galten solche Investitionen stärker der Erschließung ausländischer Märkte. Und auch die Gründe für Investitionen insgesamt sind wieder verstärkt Rationalisierungen oder Ersatzbedarf. Kapazitätsausweitungen spielen keine große Rolle mehr.

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