Wuppertaler Werkzeug: „Diese Knarre ist ein Hammer“

Die Stände der großen Hersteller Knipex, Wera und Stahlwille waren extrem gut besucht.

Wuppertal. Feodora Lange sagt es voller Überzeugung: "Jeder freut sich über gutes Werkzeug. Wir kriegen nur Komplimente. Man muss sich nicht schämen." Nächstes Mal wird ihr Unternehmen Isotools (Sicherheitswerkzeuge) wohl mit einem größeren Stand auf der Eisenwarenmesse in Köln vertreten sein. 2009 sei schon super gelaufen. "Und es läuft immer besser." Aktuell präsentiert Isotools unter anderem eine neue Vollkunststoffzange und eine neue Säge zum Lösen von Ummantelungen. Alles Produkte, die zum Einsatz kommen, damit die Anwender "nicht klein und schwarz" werden, wenn sie an der Elektrik arbeiten, so Feodora Lange. Ihr Grundsatz: "Billig machen wir nicht."

Da mag die Messe in Köln zwar geschrumpft sein, rund 20 Prozent der Aussteller verloren haben - an zahlreichen Ständen der Wuppertaler Aussteller herrscht trotzdem nahezu Euphorie.

Zum Beispiel bei Wera, das wie gewohnt mit einem sehr professionellem Marketing auftritt und über dessen Namen jeder Messebesucher stolpert. Bei Wera wunderte man sich im Vorfeld über die wenn auch wenigen Reklamationen wegen der Knarren. Ergebnis der Recherche: Die Kunden nutzten die Knarre auch als Hammer. Antwort von Wera: Eine Knarre namens Koloss, die zugleich ein Hammer ist. Der passende Werbespruch: "Diese Knarre ist ein Hammer". Außerdem gibt es einen extra langen Hebel für diese Knarre; neu ist auch eine besonders kleine Knarre samt Bitsortiment.

Für den richtigen bergischen Hammer ist jedoch traditionell Picard zuständig. Das Unternehmen trumpft unter anderem mit dem mit einem Design-Preis ausgezeichneten Fliesenhammer auf. Den Stand ziert zudem ein Koffer mit Werkzeug für Karosseriebauer. Werkzeug, das kaum noch jemand sonst herstellt. Und als Alternative zum traditionellen Holzstiel gibt es den Schlosserhammer jetzt auch mit neuem Kunststoffstiel. Was Picard außerdem freut: Mittlerweile schauen die Kunden die Design-Hämmer nicht nur ehrfurchtsvoll an, sondern nutzen sie auch.

Mehr Trubel als erwartet auch am Knipex-Stand: Das Unternehmen hat das Innovationstempo erhöht und im vergangenen halben Jahr zehn Patente angemeldet. Präsentiert werden unter anderem eine neue Kabelschere mit Teleskopgriffen und Einrastern für den Hebel sowie verbesserte VDE-Isolierungen. Wie Ralf Putsch berichtet, erholen sich die Märkte langsam, Händler beginnen damit, die Läger wieder zu füllen. Große Erfolge gibt es mit neuen Photovoltaik-Werkzeugen. Richtig Spaß hat Knipex mit Rennstieg-Vercrimpungswerkzeug für den Airbus. Denn im Flugzeugbereich werden die Kontakte auf die Isolation alle per Hand vercrimpt. Ein Vorgang, der allein in einem Airbus rund 10000 Mal erledigt werden muss. Gelötet werden darf im Airbus nicht.

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