Wuppertal – Stadt des fairen Handels?

Nach dem Willen der Gepa könnte sich Wuppertal um den Titel "Fairtrade-Stadt" bewerben.

Wuppertal. Seit 35 Jahren gibt es die Gepa, der faire Handel in Deutschland hat damit eine seiner Keimzellen in Wuppertal. Mittlerweile ist die Gepa der größte Fair-Händler Europas und hat im vergangenen Jahr den Wuppertaler Wirtschaftspreis gewonnen. Jetzt fragt Geschäftsführer Thomas Speck, ob Wuppertal nicht sogenannte "Fairtrade-Stadt" werden möchte. Seit dem vergangenen Jahr können sich deutsche Kommunen um den Titel bewerben; Saarbrücken, Dortmund und Marburg haben diesen Schritt bereits unternommen.

Politische Bedenken hat Speck nicht. In den Niederlanden zum Beispiel, so der Geschäftsführer, gehöre es längst überall zur politischen Kultur, fair gehandelten Kaffee zu trinken.

Um das Siegel "Fairtrade-Stadt" vom gemeinnützigen Verein "TransFair" zu erhalten, muss Wuppertal einige Kriterien erfüllen: Dazu gehört ein Beschluss des Rates, wonach bei den Sitzungen fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus dem fairen Handel benutzt werden. Außerdem müsste eine entsprechende Steuerungsgruppe gebildet werden.Bei gut 350.000 Einwohnern müssten in Wuppertal zudem 46 Geschäfte und 23 gastronomische Betriebe Fairtrade-Produkte im Angebot haben. Das dürfte nach Einschätzung von Speck angesichts des Sortiments in Supermärkten, Bio- und Naturkostläden sowie den Weltläden und Kantinen keine Hürde darstellen.

Ein weiteres Kriterium zielt auf die Verwendung von Fairtrade-Produkten in öffentlichen Einrichtungen. Auch das sind einige Schulen und kirchliche Einrichtungen längst aktiv. Zwischen Gepa und Gesamtschule Barmen gibt es sogar eine Lernpartnerschaft. Für fair gehandelten Städtekaffee kann die Gepa zudem ohnehin sorgen.

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