Wirtschaft rückt an die Uni

Die Nähe wird Markenzeichen der Region. Es profitieren Firmen und Studenten.

Wuppertal. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass IHK und Bergische Universität ihre verstärkte Kooperation vereinbart haben. Ein Jahr, in dem sich nach Angaben von IHK-Präsident Friedhelm Sträter die Schwellenängste früherer Jahre völlig abgebaut haben. Ein Jahr, das Sträter wie auch Uni-Rektor Lambert T. Koch nun als zwölfmonatigen Vorsprung gegenüber den meisten anderen deutschen Uni-Standorten bewerten. Ein Jahr, das offenbar auch Mut macht, die nächsten Schritte zu gehen.

Das Ziel: "Mittelfristig wollen wir die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft als Markenzeichen für unsere Region und ein praxisorientiertes Studium etablieren", so Sträter. Davon profitieren dann Sträter und Koch zufolge die Studenten, die Unternehmen, letztlich der regionale Arbeitsmarkt.

Nun gilt es, für dieses Ziel zu werben, zum Beispiel bei Studenten, damit diese die dualen und berufsbegleitenden Studiengänge annehmen, sowie natürlich bei den Unternehmen, damit die entsprechende Plätze zur Verfügung stellen. Ein Arbeitskreis Wirtschaft-Wissenschaft mit etlichen Professoren sowie Vertretern von Industrie-Unternehmen hat sich bereits gegründet. Der ist insbesondere für den verstärkten Technologietransfer zwischen Uni und Wirtschaft zuständig. Für Projekte, wie sie unter anderem mit den Firmen Stannol, Sachsenröder und Schmersal schon laufen.

Außerdem gilt es, mehr junge Menschen für ein Studium vor allem der Natur- und Ingenieurwissenschaften an der Uni zu gewinnen. Ein Ansatz dafür ist, dass Universität und die Gymnasien der Region feste Ansprechpartner benennen, um die entsprechenden Infos und Projekte auch bekannt zu machen.

Und schließlich wollen Sträter und Koch dafür sorgen, dass künftig noch mehr Studenten schon während des Studiums verantwortlich an Forschungs- und Entwicklungsprojekten bergischer Unternehmen beteiligt werden. Koch räumt ein, dass beispielsweise die Absolventenmessen auch zeigten, dass es für eine Kontaktaufnahme am Ende des Studiums schon sehr spät sein kann.

Weiterer Schwerpunkt der Kooperation ist das Einwerben von Fördermitteln. Der Uni-Rektor denkt da insbesondere an das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundeswirtschaftsministeriums. Das ist in NRW bislang noch deutlich unterrepräsentiert. Und das, obwohl Koch es für relativ einfach hält, dort an Mittel für die Bergische Region zu gelangen.

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