„Wer nicht auf der Boot ist, der ist wirtschaftlich tot“

Bergische Aussteller hoffen in Düsseldorf auf mehr Kontake und auch höhere Umsätze.

„Wir haben alles an Tauch-Equipment, was man unter und über Wasser braucht.“ Phil Derichs von der Wuppertaler Tauchschule Meeresauge ist sichtbar zufrieden, wenn man ihn auf die Produktpalette anspricht. Zusammen mit anderen Tauchcentern zeigt Meeresauge auf der weltgrößten Wassersportmesse Boot in Düsseldorf, was er im Angebot hat.

In Halle3, Gang J, steht Derichs an dem Stand der King-Dive-Gruppe und berät alte und neue Kunden rund um den Wassersport. Bereits am ersten Tag war der Stand von Besuchern dicht umlagert; Tauchen ist noch immer ein Trendsport. Kein Wunder, kann man ihn doch auch an sehr exotischen Orten ausüben. „Wir bieten Tauchreisen auf die Philippinen, nach Ägypten, Mexiko oder Griechenland an“, erklärt Derichs.

In diesem Jahr sind weniger bergische Aussteller auf der boot als noch 2010 — noch nicht alle Unternehmen haben die Krise überwunden. Andreas Kalkuhl von Porta-Boot aus Solingen stellt allerdings klar: „Für mich ist die Boot die einzig relevante Messe.“ Kalkuhl importiert seine Boote, die für Angeln, Wasserwandern und anderes Vergnügen in freier Natur wie geschaffen sind, aus den USA. Kalkuhl weiß allerdings auch, dass der Boot der Wind ins Gesicht bläst. „In den 90ern war hier noch ein ganz anderer Betrieb, es kommen weniger Gäste. Die Messekosten sind allerdings gestiegen.“ Kakuhl, er steht mit seinen Booten in Halle 10, Gang C, will nicht nur Kontakte knüpfen, sondern auch Abschlüsse tätigen. „Ich bin mit dem Messererfolg bisher immer zufrieden gewesen“, sagt er.

Ebenfalls in Halle 10, jedoch in Gang D, zeigen Michael Schäfer und Horst Richter von Speedboot aus Solingen ihre kleinen und wendigen Wasserflitzer. Die beiden sind zum zweitenmal auf der Boot und stellen trotz aller Unkenrufe fest: „Die Boot ist die führende Messe.“

86 Kilogramm wiegen die Boote, können bis zu 75 Kilometer in der Stunde schaffen, wenn sie über das Wasser gleiten. Speedboot bietet Spaß — Wasserski-Fahren ist mit ihren Produkten ohne Probleme möglich. Schäfer und Richter setzen ebenfalls darauf, auf der Messe noch bis zum kommenden Sonntag eine Menge Vertragsabschlüsse unterzeichnen zu können.

Bei dem Wuppertaler Segelzubehöranbieter Parasail ist die Meinung zur Boot durchwachsen. „Die Messe ist deutlich schwächer geworden“, heißt es aus dem Umfeld von Eigentümerin Magdalene Tönges. Aber, auch das ist vorherrschende Ansicht: „Wer nicht auf der Düssedorfer Boot ist, der ist wirtschaftlich tot.“

Segelanzüge, Propeller und Segelzubehör gehören zur Produktpalette von Parasail, die in der Halle 11, Gang H, ihre Stände haben.

Aus Remscheid ist das Unternehmen Helmut Niemeyer GmbH in Halle 12, Gang A, vertreten. Es ist das einzige Remscheider Unternehmen auf der Messe. Zu den Produkten gehören unter anderem LED-Lampen als Boots-Zubehör. Mit den Standbetreibern zu sprechen, ist unmöglich: In Zweierreihen stehen die Kunden vor der Verkaufstheke, es ist kein Durchkommen möglich. Für die Remscheider scheint sich die Boot zu lohnen.

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