Sparkasse: Azubis übernehmen Filiale

Bis zum 26. Juli wird die Zweigstelle am Kleeblatt von Lehrlingen in Eigenregie geführt.

Wuppertal. Auf den ersten Blick scheint in der Filiale am Kleeblatt der gewöhnliche Sparkassen-Alltag zu herrschen. Für acht Azubis ist es jedoch alles andere als das: Sie werden in den kommenden vier Wochen eigenverantwortlich die Filiale führen, nachdem Sparkassenvorstand Peter Vaupel am Montag gegen neun Uhr symbolisch die Filial-Schlüssel übergeben hatte. Das Projekt Azubi-Filiale soll neue Impulse ins Unternehmen bringen.

Martin Platte, zuständiger Filialverbundsleiter, über das Projekt Azubi-Filiale.

„Es ist schön, dass wir das Vertrauen erhalten haben, die Gesamtorganisation in der Filiale zu übernehmen und die Zügel nun selbst in der Hand halten“, sagte am Montag Carsten Renker, der im Kreis der acht Auszubildenden demokratisch zum Filialleiter gewählt wurde. „Wir wollen das Beste aus allen Filialen hier einbringen und hoffen, dass die Kunden sich wohl fühlen“, so Renker. Zwischen 20 und 26 Jahre alt und im dritten Ausbildungsjahr sind die „Neuen“, die in zahlreichen Filialen und Seminaren auf den Tag X vorbereitet wurden.

„Die trockene Materie ist abgeschlossen, jetzt geht’s ins pralle Leben“, sagte auch Filialverbundleiter Martin Platte, der gemeinsam mit der versierten Angestellten Dilara Maral für den „Notfall“ vor Ort zur Verfügung steht. Am Montag sah es allerdings nicht so aus, als ob dieser eintreten würde: Es war Monatserster, die Warteschlangen vor den vier Schaltern waren lang. Viele Auszahlungen, Probleme bei Überweisungen, Sparkonten wurden aufgelöst — die Auszubildenden meisterten alles mühelos und wirkten dabei gelassen.

„Heute Morgen waren wir schon aufgeregt“, räumte Isik Sarikaya (22) ein. Doch sowohl sie als auch Kollegin Anika Grau (21) sprachen von einem guten Gefühl, weil die Vorbereitung sehr gut war: „Ich hoffe, dass es gut bei den Kunden ankommt. Und wenn es einmal ‚brennt‘, stehen uns langjährige Mitarbeiter zur Seite“, sagte die Bauspar-Spezialistin, die wie ihre Kollegen Fabian Beck, Daniela Schoppmann und Claudia Schulz viele Beratungsgespräche zu führen hatte.

Was die Azubis dabei leisteten, kam bei den Kunden am Montag jedenfalls gut an: „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass hier nur Auszubildende im Einsatz sind“, sagte Studentin Anne Waeteraere, die nach eigener Aussage „wie immer zufrieden“ mit dem Service in der Filiale war. Auch Sabine Preuß bemerkte keinen Unterschied und betonte: „Ich finde es sehr gut, dass Auszubildende die Chance haben, so eine Verantwortung zu übernehmen.“

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