Nico Ueberholz zieht auf die Südhöhen

Der Designer verlegt sein Büro für temporäre Architektur.

Nico Ueberholz zieht auf die Südhöhen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Einen Namen hat sich Nico Ueberholz mit seinem Büro für temporäre Architektur gemacht. Da geht es insbesondere zum Beispiel um ganz besondere Messestände. Bauten also, die nach Ende der Messe mindestens bis zur nächsten nicht mehr zu sehen sind. Was Ueberholz auf den Südhöhen an der Straße Vorm Eichholz errichtet hat, ist allerdings eher etwas für die Ewigkeit. Unter anderem 1600 Tonnen Beton hat er für den Neubau seines Büros eingesetzt. Das ist von der Kornmühle auf die Südhöhen umgezogen.

Die Besucher waren sich bei der offiziellen Eröffnung einig: „Das ist mal ein Statement“, hieß es nicht nur einmal. Von der Straße kommend, macht der Bau einen geschlossenen Eindruck, den Raum betretend hingegen wird alles offen und lichtdurchflutet.

Die dreischichtigen Glasfenster zur von der Straße abgewandten Seite sind 3,70 Meter hoch. Allein die 3,60 Meter hohe Holztür am Eingang bringt es auf 480 Kilogramm. Die bewusst schlichten Betonwände haben eine Tiefe von 50 Zentimetern. Die Tische für die elf Mitarbeiter scheinen im Raum zu schweben, die Arbeitsplatte schwingt in einer sanften Kurve in eine Verankerung auf dem Boden. „Alles selbst geplant und weitgehend selbst umgesetzt“, erklärt Nico Ueberholz. Selbst die LED-Beleuchtung auch an der Straße stammt aus seinem Unternehmen,

Irgendwie war er zuvor schon fast auf dem Sprung in Richtung Norden, trug sich mit dem Gedanken, das Unternehmen komplett in die Hamburger Dependance zu verlegen.

Dann kam die Möglichkeit, das Gelände Vorm Eichholz zu erwerben — und natürlich die Frage: „Mache ich das im Alter von 57 Jahren noch oder nicht?“ Ueberholz machte es, erwarb ein kleines Grundstück vor dem Eingang noch hinzu. Dort soll später ein Ausstellungsraum entstehen. „Ich bin eben ein Wuppertaler Junge“, erklärt Nico Ueberholz. Vor allem aber zeichnet sich auch ab, dass Sohn Damian in die Fußstapfen seines Vaters treten wird. Das machte die Investitionsentscheidung einfacher.

Damian Ueberholz hatte sein Architektur-Studium gerade eine Woche lang fertig, da erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau. „Ein perfekter Moment“, sagt Damian.

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