Gymnasium führt das Fach Technik ein – Wirtschaft hilft

Den Unterricht für Schüler von der Bayreuther Straße gestalten auch die Firmen.

Wuppertal. Die Kooperationen zwischen der Wuppertaler Wirtschaft und den Schulen werden immer zahlreicher. Nun kommt am Gymnasium Bayreuther Straße ein Novum für diese Schulform hinzu: Die so genannte Junior Ingenieur Akademie.

Das heißt: Mit Beginn des kommenden Schuljahres steht zunächst in der Jahrgangsstufe 8 das Fach Technik zur Wahl. Schulleiter Detlef Appenzeller ist sicher, dass die Zahl der Bewerbungen das Angebot von vorerst 20 freien Plätzen deutlich überschreiten wird.

Anlass für die Initiative, so Appenzeller: "Wir brauchen mehr Ingenieure. Und wir wollen unseren Beitrag leisten." Bei der Wirtschaft rennt er damit offene Türen ein. Dirk Sachsenröder berichtet zum Beispiel, dass es um das naturwissenschaftliche Grundwissen der Bewerber für eine Ausbildung bei Sachsenröder in der Vergangenheit häufig nicht mehr gut stand. Seine These: Man muss die Kinder früh genug motivieren, damit sie Freude an den Naturwissenschaften bekommen.

Der Beitrag der Wirtschaft: In außerschulischen Veranstaltungen bei Besuchen der Firmen gestalten die den Unterricht: Da geht es unter anderem darum, Roboter zu bauen, Elektromotoren zu zerlegen und das auch zu dokumentieren, Wasser mit Licht zu reinigen, die Funktionsweise von Solarzellen kennenzulernen und etwas über das Zurückgewinnen von Energie zu erfahren.

Aus der Wirtschaft sind die Unternehmen Vorwerk, Schmersal, Sachsenröder, Muckenhaupt & Nusselt sowie Brose mit von der Partie. An der Ausarbeitung des Curriculums wirken zudem Bergische Uni und Arbeitgeberverbände mit. Geld für die notwendigen Touren zwischen Schule und Unternehmen gibt die Deutsche Telekom Stiftung - zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren.

Letztlich verzahnt das Gymnasium das Technik-Projekt noch mit einem weiteren in Australien, bei dem Solar-Autos in ein Wettrennen geschickt werden.

Nebeneffekt: Die Schüler lernen in den Betrieben gleich Ansprechpartner kennen. Das kann es vereinfachen, den heimischen Nachwuchs in der Stadt zu halten und die mittelständischen Firmen als Arbeitgeber attraktiv zu machen.

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