Wirtschaft Die National-Bank baut das Geschäft trotz Corona aus

Wuppertal/Essen · Bilanzsumme liegt erstmals bei mehr als fünf Milliarden Euro.

 Die Nationalbank an der Bankstraße.

Die Nationalbank an der Bankstraße.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die National-Bank aus Essen, die mit einer großen Filiale an der Bankstraße in Elberfeld auch in Wuppertal prominent vertreten ist, hat ihr vorläufiges Ergebnis aus dem Jahr 2020 vorgestellt und zieht eine positive Bilanz – trotz der schwierigen Lage, die Corona mit sich gebracht hat.

Thomas Lange, Vorsitzender des Vorstandes, drückt es so aus: „2020 war ein sehr anspruchsvolles Jahr, nicht nur für unsere National-Bank. Der tiefe wirtschaftliche Einbruch, den die Corona-Pandemie nach sich zieht, führt nicht nur die Leistungsfähigkeit führender Volkswirtschaften an ihre Grenzen. Angesichts der damit verbundenen einzelwirtschaftlichen Unsicherheiten können wir mit dem von uns in 2020 Erreichten mehr als zufrieden sein. Dies umso mehr, als die Pandemie unseren Planeten vor bislang nicht gekannte Herausforderungen stellt.“

Neue Kunden bei Anwälten, Ärzten und Notaren

Positiv für die Bank haben sich demnach sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft entwickelt. Das Kreditvolumen konnte auf 3627 Millionen Euro nach 3515 Millionen Euro im Vorjahr gesteigert werden. Dabei sei zu berücksichtigen, dass es zugleich galt, Tilgungen in Höhe von rund 550 Millionen Euro zu kompensieren. Saldiert beträgt das Wachstum 3,2 Prozent. Lange: „Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es im ersten Halbjahr eine Vollbremsung der Wirtschaft gab und erst im Laufe des Sommers Unternehmen ihre Investitionen schrittweise revitalisiert haben, ist dies ein schöner Erfolg.“

Die Einlagen hätten sich von 3783 Millionen Euro auf 4379 Millionen Euro signifikant erhöht. Das entspricht einem Plus von 15,8 Prozent. Lange: „Wir gehen aufgrund der erneut massiven Lockerung der geldpolitischen Rahmenbedingungen durch die EZB von weiterhin hohen Liquiditätszuflüssen aus. Selbstverständlich unterliegt dies einer engen Liquiditätssteuerung unsererseits, beispielsweise durch das Angebot attraktiver Anlagen oder auch – als ultima ratio – die Zurückweisung einer Einlage.“

Dieses Wachstum spiegele sich in einer Bilanzsumme von 5447 Millionen Euro wider, was einem Anstieg von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4757 Millionen Euro) entspricht. Lange: „Dies ist das Ergebnis unseres unverändert mit Augenmaß und Behutsamkeit angestrebten Wachstums. So haben wir insbesondere im Mittelstand sowie in den freien Berufen, also bei Ärzten, Notaren, Rechtsanwälten oder Wirtschaftsprüfern, erneut zahlreiche neue Kunden gewinnen können.“

Der Zinsüberschuss ist demnach mit 88,2 (87,9) Millionen Euro leicht über dem Vorjahr. Lange: „Dies ist eine respektable Leistung, denn ein großer Teil des Neugeschäfts wurde erst nach Wiederaufnahme der Investitionen der Firmenkunden im zweiten Halbjahr und daher mit nur zeitanteiliger Zinswirkung abgeschlossen. Zudem wurde das Kontokorrent aufgrund der bis etwa zur Jahresmitte dauernden ,Vollbremsung’ vieler Unternehmen nur unterdurchschnittlich in Anspruch genommen. Das hat sich auf die Zinserträge ausgewirkt.“

Erfreulich hätten sich erneut die Vorfinanzierungen von Insolvenzgeldern entwickelt. Auch 2020 sei es der Bank gelungen, sich bundesweit als Anbieter für „komplexe und großvolumige Vorfinanzierungen“ zu positionieren und mit insgesamt 336 (338) Verfahren das Volumen auf 252 Millionen Euro nach 183 Millionen Euro im Vorjahr zu steigern.

Die Bank wurde am 24. Februar 1921 in Berlin gegründet und ist seit 1922 in Essen ansässig. Seit 2008 gibt es sie auch in Wuppertal.

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