Die Frühjahrsbelebung fällt aus – und die Arbeitslosigkeit steigt

Die Quote der Arbeitslosigkeit in Wuppertal steigt auf 13,1 Prozent. 250 Unternehmen in der Kurzarbeit.

Wuppertal. Die Arbeitslosigkeit in Wuppertal ist auch im März gestiegen, von einer saisonalen Frühjahrserholung ist derzeit nichts zu sehen. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise schlägt immer stärker auf den Arbeitsmarkt in der Stadt durch: Die Arbeitslosenquote liegt bei 13,1 Prozent.

Es war zwar eine Premiere, aber keine mit guten Vorzeichen. Am Dienstag präsentierte erstmals der neue Geschäftsführer der Wuppertaler Arbeitsagentur, Martin Klebe, die Daten des Arbeitsmarktes - und er konnte nur wenig wirklich gute Dinge berichten. Etwa 23.200 Männer und Frauen sind in Wuppertal ohne Job. Das sind 200 mehr als im Februar. Die Arbeitslosenquote ist zwar nur von 13 auf 13,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, sie signalisiert jedoch, dass eine saisonale Erholung wie in den Vorjahren 2009 nicht stattfindet.

Das kann zwar auch an der kalten Witterung im März liegen, geht man jedoch davon aus, dass 2007 und 2008 die Arbeitslosenquote von Februar auf März jeweils um 0,4 Prozent gesunken ist, lässt sich ein saisonal bereinigter Anstieg von 0,5 Prozent errechnen.

Das konnte und wollte Klebe zwar so nicht bestätigen, kam jedoch nicht umhin, auch bei der Zahl der Wuppertaler Kurzarbeiter neue Höchststände zu melden : 250 Unternehmen haben Kurzarbeit für 8000 Mitarbeiter angemeldet. Die Krise trifft Männer im verarbeitenden Gewerbe stärker als Frauen, Ausländer haben es noch schwerer. Eine Prognose, wie hoch die Arbeitslosenquote im Tal und auf den Höhen noch steigen wird, wollte Klebe nicht abgeben. Aber: Die schon derzeit im Landesvergleich hohe Quote und die starke Abhängigkeit der Wuppertaler Wirtschaft von der Exportkonjunktur breiten auch dem Arbeitsagentur-Chef Sorgen.

Klaus Appel von der Bergischen Industrie- und Handelskammer stellte denn auch klar: "Wir sind besonders gebeutel." Nach der Zulieferindustrie für Automobile ist nun auch der Maschinenbau betroffen. Laut Appelt wird es diese Jahr keine Erholung geben, die sei frühestens für 2010 zu erwarten. Hoffnungsschimmer: Es werde weiterhin in Forschung und Entwicklung investiert.

Axel Fuhrmann von der Düsseldorfer Handwerkskammer setzt seine Hoffnung auf die 42,5 Millionen des KonjukturpaketsII. Er wünscht sich in dessen Folge eine bevorzugte Auftragsvergabe an Wuppertaler Handwerker.

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