Dem Gastgewerbe gehen die Bewerber aus

Die Gewerkschaft NGG rügt schlechte Bedingungen für die jungen Menschen.

Wuppertal. Den Lehrstellen im Gastgewerbe und in den Bäckereien gehen die Bewerber aus. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sieht einen akuten Nachwuchsmangel und spricht von derzeit allein 15 offenen Ausbildungsstellen für den Beruf des Kochs — allein in Wuppertal. Insgesamt seien in der Gastronomie derzeit noch gut 40 Stellen nicht besetzt. Das reiche von der Restaurantfachfrau und dem Hotelkaufmann bis zum Bäcker.

Und die Gewerkschaft identifiziert eine klare Ursache für das Problem. Diese Ausbildungsstellen seien für viele Bewerber zu unattraktiv. „Fehlende Perspektiven, geringe Bezahlung und überlange Arbeitszeiten“ schrecken die Jugendlichen demnach ab. Ein Problem, das eindeutig „hausgemacht“ ist, so Dieter Schormann, Geschäftsführer der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. „Da geht es eben nicht mehr, dass Azubis als billige Arbeitsplätze ausgenutzt oder ihnen nach der Ausbildung lediglich 400-Euro-Jobs angeboten werden.“

Schormann wirbt bei den Chefs für bessere Bedingungen für die jungen Menschen. Verstärkt auf osteuropäische Arbeitnehmer zu setzen, sei jedenfalls keine Lösung. Die Chefs hätten es selbst in der Hand, ob künftig auf Sparflamme gekocht werden müsse. kuk

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