Colcoton ist nicht zu sanieren

Mehr als 50 Mitarbeiter sind betroffen. Hoffnung auf Investoren haben sich zerschlagen.

Beyenburg. Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt: Als im Mai bekannt wurde, dass das Beyenburger Unternehmen WGF Colcoton-Garn Hasenack Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat, zeigte sich der vorläufige Insolvenzverwalter Jörg Bornheimer noch zuversichtlich. Der Partner der Sozietät Görg wollte den Geschäftsbetrieb zunächst uneingeschränkt fortführen.

Doch ein neuer strategischer Investor für das Traditionsunternehmen hat sich nicht gefunden. Jedenfalls war am Montag offiziell der letzte Arbeitstag in den Räumlichkeiten an der Straße Am Wupperstollen. Die meisten der rund 50 Beschäftigten waren da schon gar nicht mehr im Einsatz. Für die letzte Abwicklung war offensichtlich nicht mehr die komplette Mitarbeiterschaft notwendig. Wegen der Insolvenz, so heißt es, sind auch die Handys nicht mehr im Betrieb. Die Rede ist auch von Fehlern in der Vergangenheit.

Die fallen aber nicht in das Aufgabengebiet der Insolvenzverwaltung. Weil kein Investor, kein Kunde und kein Mitbewerber Interesse daran gezeigt hat, die Beyenburger Firma zu kaufen, ist jetzt Schluss. "Aus sich heraus ist das Unternehmen aber nicht zu sanieren", heißt es aus dem Büro des Insolvenzverwalters.

WGF Colcoton-Garn Hasenack beschäftigte zusätzlich zu den 54 Mitarbeitern in Beyenburg auch 16 in Zittau. Die Beyenburger Erzeugnisse finden sich nach Firmenangaben überall in der Textilbranche. WGF galt als Spezialist für Entwicklung, Herstellung und Vertrieb farbiger Garne für Strumpfwarenhersteller in Europa.

Zu den Kunden von WGF Colcoton-Garn Hasenack zählten aber eher höherwertige Anbieter. Doch die Branche ist eine schwierige. Ein Grund für den Niedergang des ursprünglich in der Garnveredelungsindustrie führenden Unternehmens ist wohl auch, dass die Kunden vermehrt auf Billigprodukte setzen.

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