BKK will bis Mitte 2011 keine Zusatzbeiträge

Vorstand Joachim Wichelhaus warnt vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.

Wuppertal. Eine erfreuliche Mitteilung für die 67 000 Versicherten der Bergischen Krankenkasse (BKK): Vorstand Joachim Wichelhaus verspricht, dass mit Sicherheit im Jahr 2010 keine Zusatzbeiträge erhoben werden. Je nach Lage der Dinge könnte dieser Zustand mindestens bis Mitte 2011 beibehalten werden.

Die BKK, die neben der Vaillant-Krankenkasse in Remscheid die einzige verbliebene regionale Krankenkasse im Bergischen Land, erwirtschaftete 2009 einen Überschuss von 1,2 Millionen Euro, der laut Wichelhaus an die Versicherten weitergegeben werden soll. Für 2010 erwartet die Kasse ein Defizit von 800000 Euro, "mit dem man leben kann", so Wichelhaus.

Die Aufwendungen pro Versichertem haben sich seit 2009 bis April 2010 leicht von 128,76 auf 131,70 Euro erhöht. Damit ist der Vorstand zufrieden, zumal man eine gesunde Versichertenstruktur besitzt. Joachim Wichelhaus: "Wir haben bei einem Durchschnittsalter von 35 Jahren mit vielen gesundheitsbewussten und sportlichen Familien eine gute Klientel." Die BKK steht in Nordrhein-Westfalen beim Ranking für Leistung und Service je auf dem dritten Platz und nimmt im Bundesvergleich unter 170 Krankenkassen den zwölften Platz ein.

Die Hälfte der Versicherten kommt aus Solingen und Wuppertal, der Rest aus Remscheid, dem Kreis Mettmann und dem Rheinisch-Bergischen Kreis. In Zukunft wird sich nach Einschätzung des BKK-Vorstandes die Lage im Gesundheitswesen verschlechtern, da eine Unterdeckung von 15 Milliarden Euro ausgeglichen werden muss: "Ohne eine Erhöhung der Beiträge kollabiert das Gesundheitswesen. Es wird für alle Versicherten richtig teuer, wenn der Staat keine Zuschüsse mehr gibt." Eine mögliche Erhöhung von 14,9 auf 15,9 Prozent, die offiziell dementiert wird, würde zehn Milliarden Euro in die Kassen spülen.

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