Bergische Wirtschaft sonnt sich weiter im Konjunkturhoch

Die Unternehmen sind mit der Geschäftslage sehr zufrieden. Der Stellenaufbau nähert sich jedoch dem Ende.

Wuppertal. Nur zwei Prozent der Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage nicht zufrieden. Damit verharrt die Wirtschaft nur ganz knapp unterhalb des Rekordniveaus vom Frühjahr. Das ist ein Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer.

Was die Erwartungen angeht, so zeichnen sich allerdings erste weniger helle Wolken am Konjunkturhimmel ab. Denn ein Fünftel der Firmen (im Frühjahr waren es nur sechs Prozent) rechnet damit, dass sich die Lage verschlechtern könnte. Da kann allerdings auch viel Psychologie und die Sorge wegen der Euro-Krise mit im Spiel sein, wie Uwe Mensch von der IHK erklärt. Denn was die tatsächlichen Umsätze und Erträge derzeit angeht, ist der Aufwärtstrend nach wie vor ungebrochen: Der Aufschwung hat sich fortgesetzt, gleichermaßen im Inlands- und im Auslandsgeschäft.

Gleichwohl: Trotz der guten Auslastung der Produktionskapazitäten in der Industrie „nähert sich der Stellenaufbau seinem vorläufigen Ende“, so IHK-Präsident Friedhelm Sträter. Wobei die Unternehmen den Fachkräftemangel anders als in früheren Konjunkturumfragen offenbar nicht mehr als akutes Problem bewerten. Das liegt auch daran, dass die Ausbildungsbereitschaft bei den Firmen gestiegen ist, sie nun offenbar selbst den Weg aus dem Fachkräftemangel suchen und stärker als früher versuchen, ältere Mitarbeiter im Erwerbsleben zu halten. Das liegt aber auch an den anderen Risiken.

Denn die größten Sorgen gelten derzeit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Rohstoffpreisen, der Inlands- und Auslandsnachfrage, den Energiepreisen sowie den Arbeitskosten. Erst danach geht es um den Fachkräftemangel. Nur noch fünf Prozent der Unternehmen sehen derzeit die Finanzierung als großes Problem.

Im Städteranking liegt Remscheid mit einem Geschäftsklima-Index von plus 54 vor Wuppertal (plus 48) und Solingen (plus 23). An der Umfrage haben sich 326 Unternehmen mit gut 21 250 Beschäftigten beteiligt. Die beste Stimmung herrscht derzeit in der Kreditwirtschaft.

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