Baustelle am Ascheweg stoppt Euphorie bei der Neueröffnung

Bäckerei Steinbrink: Volles Haus zur Eröffnung, ab Mittag dann aber gähnende Leere.

Ronsdorf. Eigentlich begann der Tag für Wolfgang Steinbrink verheißungsvoll. Sechs Wochen lang hat er seine Bäckerei-Filiale am Ascheweg in Ronsdorf modernisiert. Rund 150.000 Euro hat er investiert, um den Laden wieder nach vorne zu bringen.

Denn nachdem mittlerweile der in Ronsdorf wieder freigelegte Leyerbach in unmittelbarer Nähe seines Ladens seinen Verlauf nimmt und außerdem Parkplätze verschwunden sind, setzte es zunächst herbe Umsatzrückgänge. Steinbrinks Antwort: Das Geschäft attraktiver machen, damit die Kunden trotzdem kommen.

Gestern, am Tag der Wiedereröffnung, lief dann tatsächlich alles wie erhofft. Die Kunden standen bis auf die Straße in der Schlange. Steinbrink orderte sogar zusätzliche Ware.

Bis zum Mittag also eitel Sonnenschein. Dann aber zogen dunkle Wolken über dem Ascheweg auf - und im Laden herrschte plötzlich gähnende Leere. Der Grund: Die Stadt begann mit den Vorarbeiten, um die Straße aufzureißen. 30 Zentimeter des alten Belags werden entfernt und dann wieder neu aufgetragen. Ein Unterfangen, das in zwei Abschnitten insgesamt vier Wochen dauern soll. Steinbrink: "Die Hälfte der Ware kann ich jetzt wegschmeißen."

Vor allem aber ärgert er sich mit weiteren Händlern auf der Ronsdorfer Einkaufstraße, weil niemand benachrichtigt wurde. Schließlich wäre es für Steinbrink kein Problem gewesen, die Modernisierungsarbeiten zu verschieben, bestenfalls sogar in die Zeit des Straßenumbaus zu legen. "Jetzt kommt doch kein Mensch mehr in das Geschäft", sagt der extrem verärgerte Steinbrink: "Die Eröffnung ist total versaut. Das ist eine Frechheit. So etwas habe ich noch nie erlebt." Und der Inhaber von 35 Filialen, davon 17 im Stadtgebiet, denkt darüber nach, sich juristisch zur Wehr zu setzen.

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