Autohaus Eylert zieht um: „Das wird ein großes Fest“

Nach fast 120 Jahren geht die Geschichte des Autohauses Eylert an der Steinbeck zu Ende — um an der Uellendahler Straße neu geschrieben zu werden.

Autohaus Eylert zieht um: „Das wird ein großes Fest“
Foto: Stefan Fries

Frau Esser-Bruss, Herr Bruss, Renault Eylert verlässt nach fast 120 Jahren die Steinbeck, um an die Uellendahler Straße zu ziehen. Warum?

Thomas Bruss: An der Steinbeck sind wir an die Grenzen der Entwicklungsmöglichkeiten gestoßen. Wir wollen uns mit den zusätzlichen Marken Jaguar und Landrover vergrößern. Das war an der Steinbeck nicht mehr möglich.

Welche Rolle spielt die Idee Automeile Wuppertal bei Ihrer Entscheidung für den Standort Uellendahler Straße?

Bruss: Eine Große. Die Idee gibt es in Wuppertal ja schon seit den 70er, 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wir wollen sie mit den anderen Händlern hier beleben.

Ist so viel Konkurrenz auf engem Raum nicht eher hinderlich?

Bruss: Nein. Wir sehen uns hier nicht als Konkurrenten, sondern als Mitbewerber. Die Markenvielfalt an der Uellendahler Straße ist für alle Beteiligten gut.

Neben Renault und Dacia haben Sie nun auch Jaguar und Landrover im Angebot.

Bruss: Ja, bei uns gibt es jetzt Autos zum Preis von 9000 bis 140 000 Euro.

Sylke Esser-Bruss: Aber das ist für uns nicht nur ein Geschäftsmodell. Das hat auch etwas mit Leidenschaft zu tun.

Ist Wuppertal für ein Preissegment von bis zu 140 000 Euro denn überhaupt der richtige Standort?

Esser-Bruss: Ganz sicher. Wir haben viele Unternehmen, die wir bisher mit Firmenwagen versorgt haben. Nun sind wir in der Lage, auch den Unternehmern selbst Fahrzeuge anbieten zu können.

Wie viele Neu- und Gebrauchtwagen verkaufen oder verleasen sie im Jahr?

Esser-Bruss: An der Steinbeck waren das 1200, hier an der Uellendahler Straße wollen wir uns auf etwa 1400 Fahrzeuge steigern.

Verraten Sie uns Ihren Jahresumsatz?

Esser-Bruss: Ungern.

Warum? Das ist doch nicht der Gewinn.

Esser-Bruss: Der Umsatz bei uns schwankt je nach Konjunktur zwischen 17 Millionen und 20 Millionen Euro. Wie gesagt, Umsatz, nicht Gewinn, leider. Und der Umsatz beinhaltet auch die Serviceleistungen.

Umso bemerkenswerter sind die 1,2 Millionen Euro, die Sie in Ihren neuen Standort investieren.

Bruss: Ja, das ist schon eine Herausforderung. Ohne unsere Hersteller-Partner hätten wir das auch nicht schaffen können.

Zweifel, dass es funktioniert?

Esser-Bruss: Das ist schon ein Tanz auf dem Drahtseil. Der Rubel muss ja weiter rollen. Wissen Sie, es ist doch so: Alle sagen, das geht nicht, bis einer kommt, der nicht weiß, dass es nicht geht. Und der macht es dann.

Auf Ihrer Baustelle sieht es immer noch nach viel Arbeit aus. Wann wollen Sie eröffnen?

Esser-Bruss: Ob Sie es glauben oder nicht: am 10. April. Unser Architekt hat gesagt, dass wir das schaffen. Das wird ein großes Fest, so eines, dass man als Unternehmer nur einmal im Leben macht.

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