80 Millionen Euro-Investition: Bayer stärkt Standort Elberfeld

Bayer braucht mehr Kapazitäten für das Mittel zur Vorbeugung von Blutungen.

Wuppertal. Bayer produziert das Pharmapräparat Kogenate bislang ausschließlich im kalifornischen Berkeley. Doch das wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach in absehbarer Zeit ändern. Der Leverkusener Sprecher Oliver Renner bestätigte jetzt einen Bericht der Financial Times Deutschland, wonach das Medikament zur Behandlung der Bluterkrankheit zumindest vorübergehend auch im Werk Elberfeld hergestellt werden soll.

Wann genau die zusätzliche Produktion aufgenommen werden kann und wie sich das dann auf die Zahl der Mitarbeiter auswirkt, steht noch nicht fest. Klar ist aber offenbar, dass es sich um eine Investition in Höhe von rund 80 Millionen Euro handelt. Und obgleich der Start der Kogenate-Produktion in Wuppertal zunächst lediglich eine kurzfristige Lösung darstellt, könnte die Aufgabe eher Jahre als Monate dauern.

Ob das Werk Elberfeld dann auch langfristig als Kogenate-Produktionsstandort identifiziert wird, ist noch längst nicht klar. Für Elberfeld spricht derzeit aber offenbar die Kompetenz in der Biotechnologie. Und in Elberfeld gibt es eine Fermentationsanlage (wo organische Stoffe beispielsweise durch Pilze umgewandelt werden), die aktuell nicht in Betrieb ist, nachdem die Produktion für Trasylol dort eingestellt und die Vetriebsrechte verkauft wurden.

Eben solche Wirkstoff-Produktionskapazitäten braucht Bayer jetzt, um dem wachsenden Bedarf nach Kogenate gerecht zu werden. Das Medikament ist mit einem Umsatz von gut einer Milliarde Euro und einem Umsatzwachstum von währungsbereinigt 8,5 Prozent im vergangenen Jahr das zweitwichtigste Pharma-Produkt bei Bayer. Noch mehr Umsatz macht der Konzern nur mit Betaferon, einem Mittel zur Behandlung der Multiplen Sklerose.

In Elberfeld werden schon jetzt die Wirkstoffe von fünf der zehn umsatzstärksten Pharma-Produkte des Konzerns hergestellt. Das sind Nexavar (Krebs), Adalat (Blutdrucksenker), Avalox (Antibiotikum), Levitra (erektile Dysfunktion) und Glucobay (Diabetes). Für 47 Prozent des Gesamtumsatzes im Bayer-Konzern ist Bayer HealthCare verantwortlich. Allein die darin beinhaltete Pharma-Sparte hat einen Anteil von mehr als 27 Prozent am Konzern-Gesamtumsatz.

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