Mobilität in Wuppertal : „Wir brauchen mehr Busse und weniger Parkplätze“
Beim zweiten Transformationstandem ging es um Mobilstationen als Schnittstellen im Umweltverbund – wie zum Beispiel die geplante Station am Ölberg.
„Mobilstationen als Schnittstellen im Umweltverbund“ waren am Dienstagabend Thema in der Citykirche Elberfeld: Professorin Ulrike Reutter, Inhaberin des Lehrstuhls Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement an der Bergischen Universität, Professor Oscar Reutter vom Wuppertal Institut und der Sozialwissenschaftler Thomas Weyland sprachen bei der zweiten Veranstaltung „Zukunftsfähige Mobilität in Wuppertal“. Professor Reuter bescheinigte Wuppertal auf diesem Gebiet eine Forschungsqualität auf „Champions-League-Niveau“.
Zunächst wurde der Begriff Mobilstationen als „physische Verknüpfungspunkte verschiedener Verkehrsmittel und -angebote“ charakterisiert, also als ein Ort, an dem es möglich ist, vom Fahrrad auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen oder beispielsweise ein Car-Sharing-Angebot zu nutzen. „Diese Mobilstationen haben eine Schlüsselrolle“ so der Dozent, der anhand von Statistiken nachwies, dass die Wege, die seit 2002 zu Fuß erledigt wurden, dramatisch abgenommen, die per Kfz bewältigten Kilometer dagegen erheblich zugenommen hätten. Reutter erläuterte dabei die Klagen der Deutschen Umwelthilfe gegen den aggressiven Schadstoff-Cocktail aufgrund des Autoverkehrs. „Zirka 6000 Tote pro Jahr sind allein auf die Schädigungen durch die zunehmende Belastung der Atemluft zurückzuführen“, führte Reutter aus. Bekanntlich sind die Spitzenreiter unter den 80 Großstädten, die den zulässigen Jahresmittelwert überschritten haben, Stuttgart und München.
Hoffnung gibt es dennoch, so durch die geringere Auto-Orientierung bei jungen Erwachsenen, der allerdings die wachsende Auto-Orientierung der Menschen ab 70 Jahren gegenüber stehen.