Winterhart in Wuppertal: So ist die Arbeit bei Frost im Freien
Während andere im warmen Büro sitzen, arbeiten sie bei den Minusgraden draußen: Fünf Wuppertaler erzählen.
Wuppertal. Wenn Oliver Empersmann in diesen Tagen morgens um vier Uhr aus dem Fenster blickt, schläft Wuppertal noch unter einer weißen Eis- und Schneeschicht. Zurück unter die warme Decke will der 36-Jährige dann jedoch nicht. Er schlüpft in dicke Wollsocken, streift sich Jeans und Pullover über und macht sich auf den Weg nach draußen.
Empersmann ist Bote der Westdeutschen Zeitung und sorgt dafür, dass die Leser auf Hohenstein ihre WZ pünktlich im Briefkasten haben. Dafür lässt er momentan sein Auto lieber in der Garage stehen. "Wenn ich los muss, hat der Winterdienst die Straßen noch nicht geräumt", erklärt er. Lieber stapft er mit dem Zeitungskarren durch die dunkle, kalte Stadt. "Ich mag die Kälte", sagt er, "und ich bin auch nicht empfindlich. Viele meiner Kollegen brauchen Thermo-Stiefel, mir reichen meine normalen Turnschuhe."
Auch Klaus Heußners Job spielt sich im Freien ab: Er ist Müllwerker der AWG. Im Gegensatz zu Empersmann schützt er sich mit winterfester Kleidung. "Ich bin von Kopf bis Fuß warm eingepackt, trage sogar Thermo-Unterwäsche. Die Schuhe müssen warm und rutschfest sein", erklärt der 59-Jährige. Wenn er beim Abfuhr-Dienst hinten auf dem Wagen steht, zieht er sich die Mütze tief ins Gesicht. "Einmal hatte ich trotzdem Eiszapfen am Bart", erzählt er. Nach dem Dienst geht’s für Heußner zunächst unter die heiße Dusche. "Und dann kocht meine Frau mir einen heißen Kaffee."