Wie wäre es mit einer Bergschwebebahn?

Während die Wuppertaler Stadtwerke den Bau einer Seilbahn planen, fährt in Dresden die Hängebahn schon lange den Berg hinauf.

Wie wäre es mit einer Bergschwebebahn?
Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Die Pläne der Wuppertaler Stadtwerke für eine Seilbahn vom Hauptbahnhof über die Universität zum Schulzentrum Süd haben in Wuppertal heftige Diskussionen ausgelöst. Kritische Stimmen gibt es vor allem von den Anwohnern im Umkreis des geplanten Trassenverlaufs. Die Befürworter kontern ebenso vehement mit dem Argument: Hätte es in Wuppertal diese Mopperei schon früher gegeben, dann wäre selbst die Schwebebahn niemals gebaut worden.

Doch welcher Wuppertaler kann schon gegen die Schwebebahn sein? Der langjährige WZ-Fotograf Kurt Keil erinnerte sich deshalb an einen Aufenthalt in Dresden, wo die Hängebahn nach dem Vorbild der Schwebebahn von Eugen Langen den Berg hinaufführt. Die Strecke ist zwar nur 274 Meter lang, aber die Dresdner Bahn überwindet immerhin einen Höhenunterschied von 84 Metern.

Ob die Pläne für eine Bergschwebebahn Begeisterung in der Südstadt auslösen würden, ist allerdings mehr als fraglich. Die Bergbahn in Dresden führt zwar nicht über bewohntes Gebiet, weist aber laut Angaben der Dresdner Bergbahnen 33 Stützen auf, die recht wuchtig in die Landschaft gesetzt sind. Da käme die Wuppertaler Seilbahn mit lediglich sechs Stützen vergleichsweise luftig daher.

Und wenn man ehrlich ist, dann war die Dresdner Bahn im Gegensatz zum Original über der Wupper lange sehr umstritten. Die 1901 eröffnete Bahn wurde der Stadt Dresden erst im Jahr 1921 durch die Eingemeindung von Loschwitz zugeschlagen. Eine Erweiterung der Strecke soll damals von der Stadt Dresden mit der Begründung abgelehnt worden sein, „dieses Monstrum“ passe nicht zur Residenzstadt. Ein solches Wort würde keinem Wuppertaler über die Lippen kommen — wenn es um die Schwebebahn geht.

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