Wie krank ist der Ex-GWG-Chef?

GWG-Skandal: Am Montag begann der neue Prozess gegen Ex-GWG-Boss Johannes Hiesgen. Der Hattinger pocht darauf, schwer krank zu sein. Das Gericht hält ihn für verhandlungsfähig.

<strong>Wuppertal. 69 Jahre sind normalerweise ein Grund zu Feiern. Dazu war Johannes Hiesgen am Montag allerdings nicht zu Mute. Glückwünsche nahm er eher verhalten auf. Kein Wunder: Ausgerechnet auf seinen Geburtstag fiel der Beginn des neuen Untreue-Verfahren am Landgericht. Wie im Fall seines früheren Geschäftsführer-Kollegen Helmut Sperling ging es um den millionenschweren Skandal um die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) in den 90er Jahren. Und wie im Fall Sperling, wird es keine Beweiserhebung mehr geben.

Nach Maßgabe des Bundesgerichtshofes (BGH) wird nur noch über das Strafmaß gegen den früheren GWG-Boss verhandelt. Zwei Tage sind dafür angesetzt. Im Vergleich zum monatelangen ersten großen GWG-Verfahren, in dem Hiesgen unter anderem wegen Untreue zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde, ist das ziemlich wenig. Und doch ist derzeit nicht absehbar, ob das Hiesgen-Verfahren ebenso schnell erledigt sein wird, wie der Sperling-Fall (siehe Kasten rechts).

Der Vorsitzende Richter gestern zur Fitness des angeklagten Ex-GWG-Chefs Johannes Hiesgen

Abgesehen von den schweren Untreue-Vorwürfen eine traurige Geschichte. So nahm das Gericht kurz nach Beginn des Prozesses Kontakt zum behandelnden Arzt auf. Ergebnis des Gesprächs: Für die Dauer von etwa zwei Stunden, sei der Angeklagte in der Lage, der Verhandlung zu folgen.

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