Weyerbuschturm: Hilfe aus der Luft

Der Förderverein historische Park- Anlagen will den Weyerbuschturm wieder für Besucher öffnen. Dafür ging es jetzt hoch hinaus.

Weyerbuschturm: Hilfe aus der Luft
Foto: Fries, Stefan (fr)

Nützenberg. Florian Fischer hat den Klettergurt angelegt und das Bergsteigerseil bereit gelegt. Er ist von Beruf Baumpfleger und oft in Baumkronen unterwegs. Diesmal gilt sein Einsatz einer Buche — etwa zwei Spannen hoch. Allerdings wurzelt sie hoch am Weyerbuschturm, was dem Mauerwerk gar nicht gut bekommt. Die Natur greift die Grauwacke des 1900 eingeweihten Gemäuers an. Fischer will sich von oben abseilen, um das Problem an der Wurzel zu packen.

Weyerbuschturm: Hilfe aus der Luft
Foto: Fries, Stefan (fr)

Für den Aufstieg wählt er natürlich die Treppe. Unten am Sockel hat Marco Koch, Maurermeister und Restaurateur, eine fahrbare Bühne aufgebaut. Mit einem Hammer bearbeitet er die Stelle, an der bis vor kurzem einer der Ecksteine gesessen hat. Kordula Pfaller vom Förderverein: „Die Ecksteine waren stark bewachsen, die Wurzeln reichten richtig weit in die Fugen. Da kommt dann Wasser rein, zum Teil ist die Grauwacke gesprungen.“

Am Ende des Tages werden alle vier Ecksteine wieder an ihrem Platz liegen, einige mit einem Spezialkleber zu alter Einheit verbunden. „Den ganzen Mai über waren wir an den Wochenenden mit bis zu zehn Helfern im Einsatz“, sagt Pfaller.

Mitte vergangener Woche schickte das Denkmalamt Berater vorbei, die ihre Vorstellungen zu Fugenmaterial und Fugenfarbe mitbrachten und sich die ersten Verfugungsproben anschauten. Fugenpflege wird auch zum nächsten Schritt gehören, auf der Turmspitze, soweit ein Nichtkletterer reichen kann. Und irgendwann, wenn wieder genug Spenden gesammelt wurden, müsste dann auch der gesamte Turm eingerüstet werden.

Pfaller: „Unser größtes Sorgenkind ist aber der Stahlträger, der die Last vom Treppenpodest und vom Boden des Turmstübchens aufnehmen muss. Der muss ausgetauscht werden.“ Solange wird eine Hilfskonstruktion einrichtet, die für die Zeit des Austauschs die tragende Rolle übernehmen kann.

Wann das Ziel, den Turm öffnen zu können, erreicht wird, kann Pfaller nicht sagen. „Das hängt von den Spenden ab. Aber jeden Tag, an dem wir hier gearbeitet haben, kamen Spaziergänger vorbei, auch aus anderen Städten. Und wir mussten sagen: Tut uns leid, der Turm ist gesperrt.“ Das will der Förderverein ändern.

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