Wenn et Trömmelche einmal zu oft jeht

Zahlreiche Prinzenpaare und viele Gäste beim sechsstündige Treffen in der Hako-Arena.

Wenn et Trömmelche einmal zu oft jeht
Foto: Stefan Fries

550 erwartungsfroh gestimmte Besucher in der Hako-Event-Arena: Am Freitagabend gab es mit dem Prinzenpaartreffen des Verbandes Rheinisch-Bergisch-Märkischer Karnevalsgesellschaften (RBM) die erste große Veranstaltung des neuen Jahres mit dem versammelten närrischen Hochadel aus dem Gebiet des RBM. Und Präsident Kurt Weisdörfer, im eleganten Frack und klimpernden golden glänzenden Orden auf der strahlend weißen Hemdenbrust, präsentierte sich als stolzer Gastgeber im festlich geschmückten Saal, als er mit dem RBM-Vorstand und der Show-Garde zum Auftakt des Abends einmarschierte.

Die Showgarde ließ alsdann die Beine fliegen, zeigte bei Hebefiguren teils noch Trainingsbedarf, was aber angesichts der noch jungen Session niemand krummnahm. Danach sorgte das Wuppertaler Kinderprinzenpaar Felix II (13) und Melissa I (12) mit einem weiteren munteren Tänzchen für frischen Wind auf der Bühne, und es erschallte aus fröhlichen Kehlen Wuppertals Karnevalsschlachtruf, das dreifach donnernde „Wuppdika“.

Allerdings für Stunden zum letzten Mal, denn Kurt Weisdörfer, zwar Wuppertaler, aber als Präsident der Rheinisch-Bergisch-Märkischen Jecken hoch über lokalen Befindlichkeiten schwebend, intonierte von nun an meist ein dreifaches „RBM-Helau“, das jedoch im Saal nicht so recht zünden wollte.

Überhaupt zeigte sich, dass mit der hohen Zahl der begrüßten Prinzenpaare, Dreigestirne und karnevalistischer Symbolfiguren nicht automatisch der Unterhaltungswert des sechsstündigen Abends in ausgelassene Höhen katapultiert wurde. Zwar jeweils mit respektvollem Erheben und fröhlichem Klatschmarsch begrüßt, wirkten nicht alle der 20 Prinzenpaare aus den Hochburgen Solingen, Hagen, Bochum, dem als besonders närrisch geltenden EN-Bereich, Hilden oder Rade wie „Humor-Bomben“.

Trotzdem wurden mit heiterer Miene Orden und Bützchen ausgetauscht und Ehrungen zelebriert, ehe es wieder unter wiederholtem Abspielen von „Wenn et Trömmelche jeht“ hieß, „Klatschmarsch, dr (nächste) Prinz kütt.“ Da bot das Travestie-Ballett „Les Femmes Glamoureuses“ eine tatsächliche Abwechslung im Geschehen.

Die Zuhörerschaft brachte Geduld auf, ehe es gegen ein Uhr am jungen Samstag dann wieder hieß: „Wuppdika, Wuppdika, Wuppdika — das Prinzenpaar ist da“ und die Einmarsch-Hymne für Wuppertals Tollitäten Burkhard II und Ute II vor sichtlich gelichteten Reihen erklang.

Die Wartezeit auf seinen Auftritt hatte das Wuppertaler Prinzenpaar der Session 2015/16 — und jetzt wieder 2017/18 — mit stoischer Gelassenheit im Kreise seines Hofstaates überwunden: „Wir machen das ja schon zum zweiten Mal, wir sind kampferprobt“, meinte Prinz Burkhard abgeklärt.

Schließlich war es am Freitagabend lediglich einer von rund 150 Auftritten der diesjährigen Session, die am Aschermittwoch, 14. Februar, endet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort