Wenn ein Feldweg zur Rennstrecke wird

Ronsdorf. Der Dorner Weg ist schön längst kein Geheimtipp mehr. Wenn im Berufsverkehr die Hauptverkehrswege von und nach Ronsdorf verstopft sind, weichen nicht wenige Autofahrer auf den Feldweg aus, der sich von L418 bis zur Breite Straße erstreckt.

Wenn ein Feldweg zur Rennstrecke wird
Foto: Stefan Fries

Dass hier eigentlich nur Anlieger fahren dürfen und Durchgangsverkehr untersagt ist, kümmert die wenigsten.

Alexandra Zimdars nutzt die landschaftlich schöne Strecke ganz legal, weil sie ihr Pferd beim Wuppertaler Reit- und Fahrverein besucht. Ihr Eindruck: Hier fahren auch viele ohne Pferd. „Ich habe morgens um 7.30 Uhr einmal gezählt. Da kamen mir 18 Autos entgegen“, berichtet die 46-Jährige verärgert.

Auf den ausgedehnten Verkehr ist die Straße, die im Prinzip ein asphaltierter Feldweg ist, nicht ausgelegt. Entgegenkommende Autos kommen an vielen Stellen nicht mit dem nötigen Sicherheitsabstand aneinander vorbei. Durch die uneinsehbaren Höhen und engen Kurven ist eine gedrosselte Geschwindigkeit eigentlich Pflicht. Doch Zimdars hat in der Realität eine andere Beobachtung gemacht: „Das ist da wie auf der Autobahn.“

Gefährlich werde es gerade, wenn sie mit dem Pferd unterwegs ist. Erst am Montag sei es zu einer brenzligen Situation gekommen, bei der ein Autofahrer ohne Sicherheitsabstand an ihr und ihrer Tochter sowie zwei Pferden vorbeisetzen wollte. „Wir können aber gar nicht anders, als die Straße zu nutzen, wenn wir mit den Pferden ausreiten“, sagt Zimdars. Polizei und Ordnungsamt habe sie schon informiert. Ohne Erfolg. „Da heißt es dann, dass für Kontrollen kein Personal da ist“, sagt sie.

Laut Polizeisprecher Stefan Weiand ist der Schleichweg Dorner Weg bei den Ordnungshütern gut bekannt. „Streifenwagen stellen sich da schon mal hin und kontrollieren. Wir fahren aber keine gezielten Einsätze“, sagt Weiand.

Am Dorner Weg, der auch einige direkte Anwohner hat, weisen an beiden Enden Schilder darauf hin, dass die Einfahrt verboten ist — Anlieger frei. Ein Anliegen, so Weiand, sei im Gesetz klar definiert. Da reichen keine kreativen Ausreden, dass man zum Joggen unterwegs sei oder einen Zigarettenautomaten suche. „Ein Anlieger muss auf der Straße wohnen oder mit einem Bewohner in Kontakt treten wollen, der auf der Straße wohnt“, sagt der Polizeisprecher.

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