Wenn die Luft wegbleibt: Lungennetz Bergisch Land hilft

Information: Der Welt-Asthma-Tag in der Stadthalle soll Betroffenen helfen.

Wuppertal. Asthma ist eine weit verbreitete chronische Erkrankung mit steigender Tendenz. Geschätzte vier bis sechs Prozent der Bevölkerung und schon 13 Prozent der Sechsjährigen leiden an Asthma. Häufig entwickelt sich das Asthma aus dem allergischen Heuschnupfen, deshalb ist es wichtig, dass Allergien frühzeitig behandelt werden.

Anlässlich des Welt-Asthma-Tages lädt die Barmer am Dienstag, 5. Mai, ab 13 Uhr mit dem Bethesda-Krankenhaus, den Kliniken St. Antonius, dem Helios-Klinikum sowie niedergelassenen Lungenfachärzten und den bergischen Apotheken zum Informationstag in die Stadthalle ein.

"Mit diesem Tag wollen wir Betroffenen konkrete Hilfe für eine verbesserte Lebensqualität anbieten und über Vorbeugung, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten - speziell in Wuppertal informieren", sagt Martin Schneider, Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Hintergrund ist ein spezielles Behandlungskonzept im Bergischen, zu dem sich das Lungennetz Bergisch Land und die Barmer zusammengeschlossen haben. Bei dem offenen Tag in der Stadthalle gibt es ab 13 Uhr zahlreiche Info-Stände, an denen die Besucher zum Beispiel auch einen Lungentest durchführen lassen können. Ab 14 Uhr halten Experten laienverständliche Vorträge zu den Themen Luftnot, Asthma und Sport und Selbsthilfe.

Weitere Schwerpunkte: Asthma bei Kindern und die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung. Nach den Vorträgen besteht Gelegenheit zu Fragen und Gesprächen. Los geht es mit dem Thema "Luftnot - was kann das bedeuten": "In vielen Köpfen wird Luftnot automatisch mit Asthma gleichgesetzt", erklärt Professor Dr. Bernd Sanner, Chefarzt der Medizinischen Klinik vom Bethesda-Krankenhaus. Dabei kommen viele unterschiedliche Ursachen infrage. So können beispielsweise Probleme aus der Lungenheilkunde, aus Herz-Kreislauf-Sicht oder auch Blutarmut zu Luftnot führen.

Anfallsartige Luftnot nach Anstrengung sei meist ein Indiz für Asthma. Treten die Beschwerden nur belastungsabhängig und im Liegen auf, stehe dahinter häufig ein Herzproblem. "Ein erste Befragung des Patienten gibt in der Regel schon relativ genau Aufschluss, um welches Problem es sich handelt”, sagt Sanner. Auf die Ursachen von Asthma geht Professor Dr. Kurt Rasche, Chefarzt am Zentrum für Innere Medizin der Kliniken St. Antonius, in seinem Vortag ein: allergische Reaktionen und Infektionen, die nicht ausheilen, wie zum Beispiel ein banaler Husten können zu Asthma führen.

Es gibt auch berufsbedingtes Asthma - etwa wenn Frisöre Färbemittel nicht vertragen, oder wenn Bäcker eine Mehlallergie haben. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, bei der Berufswahl auf möglicherweise vorliegende Unverträglichkeiten zu achten.

Dr. Andreas Heusch, Leiter der Abteilung Kinderkardiologie und Kinderpneumologie am Helios-Klinikum, spricht über die spezielle Form des Asthmas bei Kindern. "Vor allem bei Kleinkindern ist die Diagnostik sehr schwierig, weil sie sich schlecht für eine Lungenfunktion motivieren lassen", sagt Heusch. Ganz wichtig sei es, die gesamte Familie in eine Therapie einzubinden. Je nach Krankheitsverlauf können die Beschwerden bei einigen Kindern auch ganz verschwinden.

Mehr Lebensqualität erzielen Asthma-Patienten durch Lungensport. Hierzu informiert der Verein für Gesundheitsförderung und Rehabilitation am Bethesda-Krankenhaus. "Lungensport steigert die Belastbarkeit, vermindert die Atemnot und verbessert den Allgemeinzustand", erklärt Übungsleiterin Anja Tschakert.

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