Wenn Astronomie erlebbar wird

Der blutrote Mond lockte rund 80 Besucher in die Sternwarte des CFG in Cronenberg.

Wenn Astronomie erlebbar wird
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Vergangenen Freitag zeigte sich der Mond in einem ungewohnten Blutrot und nicht wie normalerweise in gelblich-weißem Erscheinungsbild. Dieses äußerst seltene Ereignis konnten Physik-Interessierte in der Sternwarte des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums hautnah erleben. „Es haben sich rund 80 Personen für den Kurs heute angemeldet“, verkündet Astronomie-Lehrer Bernd Koch. Koch leitet zusammen mit CFG-Kollege Michael Winkhaus Astronomie-Kurse im ganzen Jahr auch außerhalb der Schulzeiten.

„Vor diesem Kurs haben wir etwa einer Kindergruppe die Einrichtung gezeigt“, sagt Winkhaus. Neben vielen Physik-Studenten der bergischen Universität, sind auch einige Hobby-Astronomen erschienen.

Auch haben einige Schüler für die Beobachtungen der Mondfinsternis ihre Ferienzeit geopfert. Von 14 Uhr bis weit nach Mitternacht nahmen sie sich Zeit, um das Schauspiel am Himmel aus nächster Nähe zu betrachten. „Es ist natürlich sehr selten, dass man sowas mal mit eigenen Augen sehen kann“, berichtet Physik-Student Tobias Lütgendorf. Der 26-Jährige möchte ein paar schöne Bilder von dem Spektakel machen. Doch da gab es vorher für ihn und seine Mitstreiter noch einiges an Arbeit zu tun. Zunächst sollten sich die Teilnehmer in sechs Gruppen einteilen. „Wir haben sechs sogenannte Inseln“, wie Koch die Teleskope beschreibt. Daher sei die Einteilung in sechs Teams ideal.

Aus versteckten Schubladen holt Koch Utensilien wie etwa Kamera, USB-Kabel oder Notebooks, aber auch einige Lektüren der Astronomiekunde für die Teilnehmer hervor. Damit sie schon mal lernen, damit zu arbeiten, wie Koch sagt. Des Weiteren gab es einen Fotokurs, bei dem die Teilnehmer digitale Bildbearbeitung und die Bedienung der Kameras erlernten. Dies sei sehr wichtig, da man nur so ein scharfes Planetenbild machen könne, sagt Bernd Koch.

Besonders praktisch: An das Objektiv könne das Smartphone angeschlossen werden, so dass das Bild direkt parat sei, erläutert Koch. Dann tastet die Gruppe sich an den Teleskopen langsam hervor. Von der abendlichen Sonnenbeobachtung bis hin zur erwarteten Mondfinsternis. „Auch der Mars ist im Laufe des Abends zu beobachten“, verrät er.

Insgesamt sei der Sinn des Kurses aber nicht das bloße Betrachten. Nein, am wichtigsten sei, dass die Teilnehmer eine Finsternis mal richtig erleben konnten. „Das ist hier nicht anonym. Astronomie wird so erlebbar“, sagt Michael Winkelhaus. „Es ist eine Naturwissenschaft, die wirklich in der Natur zu beobachten ist“, fügt Koch hinzu.

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