Weltweite Bestürzung über den Tod von Pina Bausch

Die Welt hat die wichtigste Repräsentantin des modernen Tanztheaters verloren. Pinas Compagnie ging gestern "erschüttert und traurig" auf die Bühne. Im WZ Kondolenzbuch reicht die Trauer bis nach Madrid und Lissabon.

Wuppertal. Mit Pina Bausch verliert die internationale Tanzszene ihre wichtigste und zugleich prägendste Vertreterin. Die Nachricht vom Tod ihrer Chefin erreichte das Ensemble in Breslau auf ihrer Europatournee mit Gastspielen in Polen, Russland und Italien. Die geplanten Aufführungen sollen nach Informationen unserer Zeitung zunächst fortgesetzt werden. Auch am Abend nach Pinas Tod trat die Compagnie laut einer Sprecherin "erschüttert und traurig" beim geplanten Tanzabend auf. Auf dem Tschechow-Theaterfestival in Moskau war für Mitte Juli eine Pressekonferenz mit Pina Bausch angesetzt. Das internationale Festival hatte vier Aufführungen des Stücks "Die sieben Todsünden" mit ins Programm genommen.

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers nannte Pina Bausch eine der größten Künstlerinnen Deutschlands und versprach, dass Nordrhein-Westfalen seinen Beitrag dazu leisten werden, dass das Werk der großen Dame des Tanztheaters "nicht verwehe". NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart sagte: "Pina Bausch hat mit ihrer sehr eigenen Mischung aus Tanz und Theater die Kulturszene in NRW maßgeblich geprägt. Sie war die Grand Dame des Tanztheaters." Wuppertals Kulturdezernent Matthias Nocke: "Ein unersetzlicher Verlust
für Wuppertal und das Tanztheater in der Welt."

Die Stadt und das Land haben sich heute rückhaltlos für einen Erhalt des Tanztheaters ausgesprochen. Am Rathaus in Barmen ist Trauerbeflaggung gehisst. Im Foyer liegt ein Kondolenzbuch aus. NRW-KulturstaatssekretärHans-Heinrich Grosse-Brockhoff sagte, er sei bereits seit einiger Zeit mit Bauschüber eine mögliche Nachfolgeregelung und auch über Fragen der späterenAufführungsrechte im Gespräch gewesen. Einen konkreten Nachfolger aber habe Pina Bausch nicht benannt.

Der Deutsche Bühnenverein gab heute bekannt, dass er Pina Bausch posthum für ihr Lebenswerk mit dem angesehenen Theaterpreis "Faust" ehren wird. Die Preisvergabe am 28. November imStaatstheater Mainz werde nun nachträglich "eine Hommage an ihrewunderbare künstlerische Arbeit werden", teilte der Dachverband derdeutschen Theater am Mittwoch in Köln mit. Der Bühnenverein habe vomTod der Künstlerin erfahren, als er ihr die Jury-Entscheidung mitteilenwollte.

In Aller Welt wird für Pina Bausch getrauert. Im Kondolenzbuch der WZ erinnern sich Menschen aus Portugal und Spanien an die große Choreographin. In New York, wo Pina Bausch einst tanzte, würdigten Zeitungen ihr Lebenswerk.

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