Schließungen : Welche Auswirkungen der Kaufhof-Streik in Wuppertal hat
Wuppertal Kaufhof schließt mehrere Filialen, auch die in Wuppertal. Die Mitarbeiter kämpfen weiter für ihre Arbeitsplätze – und sonst für Abfindungen.
Stell dir vor, es ist Streik, und keiner merkt es – zumindest in Wuppertal nicht. Denn dort hatte gestern die Gewerkschaft Verdi die Kaufhof-Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. 20 Mitarbeiter sollen wohl dem Aufruf gefolgt sein, auf dem Hirschlandplatz in Essen zu einer Kundgebung zusammenzukommen. Allerdings waren das nicht so viele, dass der Betrieb in der Wuppertaler Filiale für die Kunden merklich gestört war. Auf den ersten Blick schien gestern Mittag dort alles normal.
Hinter den Kulissen habe es allerdings ein paar Umverteilungen gegeben, heißt es von einer Verkäuferin, die dem Verdi-Ruf nicht gefolgt ist: „Verkäufer mussten teilweise die Abteilung wechseln, weil sonst niemand da gewesen wäre.“ Das sei aber nicht allzu ungewöhnlich, da die personelle Lage häufiger so angespannt sei, dass solche Maßnahmen erforderlich seien. Ob der Streik etwas Bahnbrechendes bewirkt, bezweifelt sie.
„Gerade die Beschäftigten bei Galeria, die bei Vollzeitarbeit auf 5500 Euro Gehalt jährlich verzichtet haben, um in die Zukunft des Unternehmens zu investieren, benötigen einen guten tariflichen Abschluss über der Inflationsrate zu ihren jetzigen Einkommen. Die Rekordinflation trifft die Kollegen schließlich umso härter, denn der Reallohnverlust führt dazu, dass die allermeisten kaum noch Geld haben, über das sie frei verfügen können. Jetzt braucht es endlich einen anderen Weg“, so Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Zudem werden wir uns auch weiter für die von der Schließung bedrohten Häuser einsetzen. Für uns gilt weiter, dass wir um jedes Warenhaus und jeden Arbeitsplatz kämpfen.“