Vor den Verhandlungen Weitere Streiks in Wuppertal? Das sagen Verdi und Komba

Wuppertal · Nach den Streiks in der vergangenen Woche und am Dienstag kehrt Wuppertal am Mittwoch wieder zur Normalität zurück. Wie lange das so bleibt, ist unklar.

 Die Streikenden zogen am Dienstag in Wuppertal durch die Stadt.

Die Streikenden zogen am Dienstag in Wuppertal durch die Stadt.

Foto: Andreas Fischer

Am 22. und 23. Februar findet die zweite Tarifrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen statt. Ob es vor diesem Termin noch einmal zu Streiks in Wuppertal und anderen Städten kommt, ist den Gewerkschaften Verdi und Komba zufolge unklar. Auszuschließen sei das aber nicht. „Die Beschäftigten sind angesichts der hohen Inflation und des Fachkräftemangels sehr verärgert, dass die Arbeitgeber sich nicht bewegen“, sagt Jörg Beier, Vorsitzender von Komba in Wuppertal. Er erhalte aktuell viele Anfragen von Mitgliedern, die sich eine Neuauflage der Streiks noch vor der nächsten Verhandlungsrunde wünschen würden. „Daher kann ich mir gut vorstellen, dass da noch einmal etwas passiert“, so Beier.

Die Gewerkschaft Verdi hingegen äußert sich zurückhaltender. „Im Moment sieht es danach aus, dass wir zunächst die Verhandlungen in der nächsten Woche abwarten“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin von Verdi im Bezirk Rhein-Düssel-Wupper, Silke Iffländer. In Wuppertal sei daher nicht mit kurzfristigen Streiks zu rechnen.

Die Gewerkschaften Verdi und Komba fordern für ihre Beschäftigten wegen der hohen Inflation 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro. Auch Ausbildungsgehälter sollen um 200 Euro angehoben werden. Der Auftakt der Tarifverhandlungen am 24. Januar sei Komba zufolge „enttäuschend“ verlaufen. Verdi kritisiert, dass die Arbeitgeber die Verantwortung für einen angemessenen Inflationsausgleich auf die Bundesregierung abwälzen würden. Ein Angebot an die Beschäftigten gebe es nicht.

In der Folge riefen die Gewerkschaften in Wuppertal und anderen Städten zu ganztägigen Warnstreiks auf. Am vergangenen Donnerstag und Freitag fiel deshalb in Wuppertal der komplette Schienenverkehr der Schwebebahn aus. Auch die Busse der Wuppertaler Stadtwerke standen an beiden Tagen still. Am Dienstag streikten die Beschäftigten der Stadt und ihrer Tochterunternehmen erneut. Viele städtische Einrichtungen wie Bürgerbüros, Einwohnermeldeämter oder Hallenbäder blieben geschlossen.

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