Weitere Baustelle auf A1 in Sicht

Die Schwelmetalbrücke in Langerfeld soll ab diesem Jahr erneuert werden. Planungen wurden am Mittwoch in der IHK vorgestellt.

Dass in den kommenden Jahren große Baumaßnahmen auf den Autobahnen der Region anstehen, wollte Thomas Wängler zum Auftakt des Treffens in der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) gar nicht erst verschweigen. Man stehe vor „einem Jahrzehnt der Baustellen“, sagte der Leiter des IHK-Stabsbereichs Standortpolitik, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit am Mittwoch zur Eröffnung einer Info-Veranstaltung in der Geschäftsstelle der IHK. „Den Titel Stauland Nummer 1 wird NRW in den nächsten Jahren nicht loswerden“, erklärte er mit Verweis auf eine aktuelle Statistik des ADAC zu dem Thema.

An diesem durchaus zweifelhaften Spitzenplatz tragen neben den zahlreichen, demnächst anstehenden Brückenersatzbauten auf der Autobahn 46 auch die geplanten Maßnahmen auf der A 1 bei. Über eine wichtige wurde bei der Veranstaltung in der IHK berichtet: Vertreter der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) informierten über den ab diesem Jahr geplanten Neubau eines Teil der Schwelmetalbrücke an der A 1 bei Langerfeld. Eine weitere Baustelle auf der A 1 zwischen Leverkusen und Dortmund wird damit eröffnet - das dürfte bei Auto- oder Lkw-Fahrern nicht gerade Jubelstürme auslösen. Gleichwohl gebe es zu den geplanten Baumaßnahmen keine Alternative, betonte Wängler. „Nichtstun ist keine Option“, betonte er. Zu lange sei zu wenig für die Sanierung und den Neubau des Verkehrswegenetzes in NRW getan worden.

Die Baustelle an der Schwelmetalbrücke ist eine von mehreren Projekten auf der A 1, die die Deges derzeit plant oder schon umsetzt. Dabei sollen nach Angaben der Deges-Projektleiterin Ines Nordhaus die beiden jeweils innen gelegenen, aus den 1960er stammenden Teilbereiche der Brücke in Langerfeld auf einer Länge von etwa 90 Metern zurück- und neugebaut werden. Der Verkehr auf der Autobahn soll an der Baustelle vorbeigeführt werden, die sechs Fahrspuren sollen weitgehend erhalten bleiben. Baubedingte Verkehrsbehinderungen für Pkw und Laster sollen so verhindert werden.

Allerdings gibt es unterhalb der Brücke Verkehrseinschränkungen. So muss die Dieselstraße, die ein großes Industriegebiet im Osten der Stadt anbindet, vermutlich ab dem kommenden Jahr teilweise gesperrt werden: Sie soll dann vorübergehend nur noch als Einbahnstraße genutzt werden können. Zudem sind sind zwei Bauphasen geplant, in denen die Straße für zwei beziehungsweise vier Monate komplett gesperrt werden. Auch auf der Jesinghauser Straße (B 7) und der Talstraße dürfte es zu Einschränkungen kommen. Man sei bemüht, die Belastungen möglichst „in Grenzen zu halten“, erklärte Nordhaus.

Die Leiterin des städtischen Ressorts „Straßen und Verkehr“, Hannelore Reichl, betonte, dass die Stadt in Absprache mit dem Bauträger die Verkehrsführung in dem Bereich „frühzeitig“ abstimmen und Details besprechen werde. Dazu soll auch das Gespräch mit den Kollegen der Partnerstadt Schwelm gesucht und geklärt werden, wie die Verbindung in die Nachbarkommune während der Bauarbeiten gewahrt bleiben soll. Vertreter der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer aus Hagen wollen nun entsprechende Termine mit der Stadt Schwelm absprechen.

Die etwa 70 Vertreter der heimischen Industrie verfolgten die Ausführungen mit Interesse. Allerdings zogen einige in Zweifel, ob die eine oder andere geplante Verkehrsregelung unterhalb der Brücke in der Realität auch so umsetzbar ist. Die Anwesenden unterstrichen zudem besonders, dass es für die Unternehmen wichtig bleibt, auch während der Bauphase ihre Firmen zu erreichen - auch wenn dies möglicherweise mit Umwegen verbunden ist.

Seitens der Bürgerschaft und Bezirksvertretung stoßen die Baumaßnahmen auf jeden Fall auf Unterstützung. Eberhard Hasenclever, Bezirksbürgermeister für den Bereich Langerfeld-Beyenburg, begrüßte das geplante Vorhaben und sprach sich dafür aus, die weiteren Planungen „mit Ruhe“ zu verfolgen. Zugleich plädierte er für weitere Informationsveranstaltungen zu dem Thema in den kommenden Monaten.

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