Kulturausschuss Weiter offene Fragen im Fall Binder

Kulturausschuss diskutiert ausgiebig und ergebnislos.

 Adolpe Binder.

Adolpe Binder.

Foto: dpa/Jana Bauch

Einen heftigen Schlagabtausch zur „Causa Binder“ lieferte sich der Kulturausschuss in seiner gestrigen Sitzung. Ohne Fragen zu beantworten oder Einigkeit in der Bewertung zu erreichen. Nach der Niederlage der Stadt vor dem Landesarbeitsgericht im August, das die Kündigung der Intendantin endgültig für unwirksam erklärt hatte, ging es unter großem Publikumsinteresse um Aufarbeitung und Konsequenzen. Ausschussvorsitzender Rolf Köster (CDU) drängte darauf, persönliche und strukturelle Fehler auseinander zu halten und auf die Kooperationsgespräche der aktuellen Leitung des Tanztheaters Pina Bausch mit Adolphe Binder zu vertrauen. Vor allem Bernhard Sander (Die Linke) beharrte darauf, dass die Zukunft der Compagnie nur gestaltet werden könne, wenn Verantwortung und Fehler von Beirat sowie Personal- und Kulturdezernent geklärt seien. Warum wurde der Konflikt im Tanztheater neun Monate intern behandelt? Wie muss er bewertet werden? Während Sander daran erinnerte, dass der Richter Vorwürfe gegen Binder als nicht justitiabel verworfen hatte, hielt Köster dagegen, dass Mobbingprozesse schwierig zu führen seien. Unterschiedlich wurden auch Binders derzeitige Ziele eingeschätzt: Gehe es ihr um wirtschaftliche Absicherung, Gesichtswahrung, Rehabilitation oder um Wiederbeschäftigung, die die Linken gefordert hatten, und die Ingrid Pfeiffer (FDP) ablehnte? Einigkeit bestand lediglich darin, dass die Rolle des Beraters Ulrich Bieger, der Binder belastende Papiere öffentlich gemacht hatte, nach wie vor nicht aufgeklärt sei. Auch Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU) sagte, er wisse nicht, wer ihn beauftragt habe. Nun will man die Gespräche, auch des OB, abwarten, Informationsflüsse verbessern und die Auswahlverfahren bei der Vergabe von hohen Leitungsposten durch Hinzuziehung externer Berater und Mitglieder des Rats verbessern. mws

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