Weiter offen: Eine Würdigung für Pina Bausch in Wuppertal

In Wuppertal soll ein Archiv- und Studienzentrum für Pina Bausch entstehen. Doch die Stadt schweigt zu den konkreten Plänen.

Wuppertal. "Die Betroffenheit ist immer noch sehr groß in der Stadt", sagt Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) zum Tod von Pina Bausch vor einem Jahr und ist sicher: "Dieses Jahr hat auch gezeigt, wie aktuell ihre Stücke noch sind." Aber: Es gibt noch immer keine konkreten Pläne darüber, ob, wo und wann ein Archiv für Pina Bausch in der Stadt einge- oder errichtet wird. Auch die Würdigung Pina Bauschs durch eine nach ihr benannte Straße oder einen Platz ist anscheinend nach wie vor kein Thema bei der Stadtspitze.

"Wir werden eine herausragende Ehrung für Pina Bausch schaffen", verspricht Oberbürgermeister Peter Jung auf WZ-Nachfrage - bittet aber um Verständnis dafür, dass er sich nicht konkret zu den Absichten der Stadt äußern möchte. Wird es einen Platz für die Tanz-Ikone geben? Wo könnte das Archiv in der Stadt stehen? Peter Jung will sich nicht in die Karten gucken lassen.

Nur zur Zeit der Entscheidung gibt es eine Auskunft: Die Frage nach einem Archiv soll bis Ende des Jahres beantwortet sein. Ob ein Platz nach Pina Bausch benannt wird, soll in etwa einem Jahr fest stehen. Vorher, so der Stadtchef, gibt es keine Informationen.

Jung, und darauf legt er Wert, möchte damit auch vermeiden, dass es zu solch einem "unwürdigen Gezerre" wie in Solingen kommt. Dort war die Benennung eines Platzes nach Pina Bausch am Anwohner-Widerstand gescheitert. Das, so stellt Jung klar, beschädige alle Beteiligten und sei deshalb eine Katastrophe.

Der künstlerische Nachlass von Pina Bausch ist nach ihrem Tod komplett in die von Salomon Bausch gegründete Pina-Bausch-Stiftung übertragen worden. Diese hatte im vergangenen Herbst dem Tanztheater-Beirat mitgeteilt, dass Wuppertal Standort eines "Archiv- und Studienzentrums Pina Bausch" werden solle.

Als Standort für dieses war im Frühjahr auch das Schauspielhaus im Gespräch. Wie weit diese Pläne gediehen sind? Weder vom Tanztheater noch von der Pina-Bausch-Stiftung war dazu eine Stellungnahme auf die entsprechende WZ-Anfrage zu erhalten.

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