Wuppertal Weinanbau direkt an der Trasse?

Askanierstraße: Stadt will die Grünanlage auf Vordermann bringen. Eine Umgestaltung allein reicht nicht, sagt Dajana Meier.

Wuppertal: Weinanbau direkt an der Trasse?
Foto: Stefan Fries

Wichlinghausen. Schön grün ist es — das ist aber auch alles. Der kleine hügelige Park an der Askanierstraße, in direkter Nordbahntrassennähe, lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Jedenfalls nicht die, die man dort sehen möchte. „Das ist ein Hundeklo“, schimpft Dajana Meier, engagierte Wuppertalerin, und vielen über ihre Arbeit für den Verein „Neue Ufer“ bekannt. Doch nicht nur die „Tretminen“ der Vierbeiner seien ein Ärgernis. Im Stadtteil ist zum Beispiel auch zu hören, dass die schlecht einsehbaren Ecken auch gerne für Drogengeschäfte genutzt werden.

Dass sich etwas ändern muss, hat auch die Stadtverwaltung erkannt. Die Parkanlage ist für das Programm „Soziale Stadt“ angemeldet. 400 000 Euro sollen dort investiert werden. Also alles gut? Nein, sagt Meier. Es sei nicht das erste Mal, dass die Stadt für das Gelände Geld in die Hand nehme. „Aber als Park hat das hier nie funktioniert.“ Und jetzt, wo es noch den direkten Trassenzugang gebe, müsse mehr passieren, als eine bloße Umgestaltung. Ihre Idee: Weinanbau auf dem Gelände. Ein Verein solle sich darum kümmern. Und durch die soziale Kontrolle würden ungebetene Gäste abgeschreckt. „Auch die Hundehalter, die ihren Hund hier einfach hinmachen lassen.“

Mit Hobby-Winzer Gerhard Martin Meyer , der seit Jahren am Dönberg Wein anbaut, hat sie bereits Kontakt aufgenommen. „Er würde uns mit seinem Wissen unterstützen.“ Sie ist optimistisch, dass der Weinanbau ein Erfolg werden könnte. „Es geht einfach darum, dass wir diesen öffentlichen Platz nicht sich selbst überlassen dürfen. Und ich will vermeiden, dass wieder sinnlos Geld ausgegeben wird.“

Dass die Umgestaltung Ende der 1980er Jahre wenig gebracht hat, räumt auch Frank Zlotorzenski, bei der Stadt für Planung und Bau von Freianlagen zuständig, ein. Bänke und eine Pergola seien sogar wieder abgebaut worden, „weil da nur dummes Zeug gemacht wurde“. Dass für eine soziale Kontrolle gesorgt werden müsse, stehe außer Frage. „Und das Gelände muss besser einsehbar werden“, sagt Zlotorzenski. So werden auf jeden Fall einige Sträucher verschwinden und mehr Zugänge geschaffen. „Bei der alten Planung gab es ja die Nordbahntrasse noch nicht.“ Der Idee, Wein anzubauen, stehe man grundsätzlich positiv gegenüber. „Aber nur auf einem Teil des Grundstücks.“ Sonst sei die Förderung gefährdet. Deshalb sei es auch nicht möglich, wie Meier es sich wünscht, das Gelände abzuzäunen und abzuschließen. „Es muss öffentlich zugänglich bleiben.“ Vielleicht reiche ja auch eine Rosenhecke, stimmt Dajana Meier zu. Es gehe nur darum, dass sich jemand findet, der sich für das Gelände verantwortlich zeigt.

Für eine schnelle Umsetzung kann die Stadt Meier allerdings keine Hoffnung machen. „Die Maßnahme ist angemeldet, aber erst 2019 könnte es losgehen“, sagt Zlotorzenski. Das Areal sei aus Sicht der Stadt ein Ensemble mit den benachbarten Hackenbergschen Gärten und dem ehemaligen Friedhof Sternstraße, der dann ebenfalls umgestaltet werden soll.

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