Wuppertal Wasserstoffbusse fahren ab Sommer

Wuppertal · Stadtwerke haben die ersten zehn Busse bestellt, auf Korzert wird eine Tankstelle gebaut.

 So wie auf unserem Foto in Köln sollen auch in Wuppertal ab dem Sommer umweltfreundliche Wasserstoff-Busse im Einsatz sein. Vor allem im Bereich Barmen sollen sie Diesel-Busse ablösen und für bessere Luftwerte sorgen.

So wie auf unserem Foto in Köln sollen auch in Wuppertal ab dem Sommer umweltfreundliche Wasserstoff-Busse im Einsatz sein. Vor allem im Bereich Barmen sollen sie Diesel-Busse ablösen und für bessere Luftwerte sorgen.

Foto: Stadt Wuppertal

Wuppertals Nahverkehr wird bald eine neue Technik erleben: den Antrieb mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle. Die Stadtwerke haben zehn Busse mit dieser Technik bestellt, die AWG (Abfallwirtschaftsgesellschaft) baut an der Müllverbrennungsanlage einen Elektrolyseur – eine Produktionsstätte für Wasserstoff, an der die Busse künftig tanken. Was für viele nach Zukunft klingt, ist für Andreas Meyer, Leiter des Fuhrparkmanagements bei den Stadtwerken (WSW), nichts Neues, solche Busse seien anderswo schon länger unterwegs: „Die fahren überall damit“, sagt er, „mit Erfolg“, nennt Köln, Stuttgart, Hamburg, die Schweiz und Italien.

Bestellt haben die WSW zwölf Meter lange Solobusse, also keine Gelenkbusse. 650 000 Euro koste so ein Bus, aber weil sich die WSW im Rahmen eines EU-Förderprogramms mit anderen Städten zusammengetan haben, zahlen sie 240 000 Euro pro Bus – 20 000 Euro mehr, als ein normaler Dieselbus kostet. Insgesamt rechnen die WSW für zehn Busse bei einer Laufzeit von zehn Jahren mit Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro. Denn die Brennstoffzellentechnik ist aufwändiger in der Instandhaltung, verschleißt schneller. Die Werkstätten müssen umgerüstet, Mitarbeiter geschult werden. Die Fahrer brauchen nur eine kurze Einweisung. „Alles ist an gleicher Stelle“; sagt Meyer, „nur das Armaturenbrett sieht ein bisschen anders aus“.

Der erste Bus kommt im Juni und wird gleich eingesetzt. In der Folge wird jeden Monat ein weiterer Bus geliefert. Ihr Einsatzgebiet werde hauptsächlich Barmen sein. „Da, wo auch jetzt Solobusse fahren.“ Kriterium sei, sie dort einzusetzen, wo hohe Stickstoffdioxidwerte gemessen werden. Weil sie das giftige Gas nicht ausstoßen, können sie zur Reduzierung der Werte beitragen.

Fahrgäste werden nur noch das Rollen der Reifen hören

Fahrgäste werden den anderen Antrieb daran bemerken, dass er eben nicht zu spüren ist: „Es gibt keine Vibration und keine Geräusche“, sagt Andreas Meyer. „Man hört nur die Rollreibung der Reifen.“ Und die Busse könnten wie andere Elektrofahrzeuge zügiger beschleunigen. Die Einrichtung werde aussehen wie in anderen Bussen auch. Von außen seien mehr Dachaufbauten zu sehen, dort werden sich Tank und Batterie befinden. Abgase wird es nicht geben. Die Brennstoffzelle produziert lediglich Wasser, das als Wasserdampf ausgeschieden wird und oft gar nicht sichtbar sei.

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