Was ist der Wuppertaler SV den Wuppertalern wert?

Der Verein muss bis Februar nachweisen, einen Etat von zwei Millionen Euro stemmen zu können. Ein Kraftakt.

Wuppertal. Dieser Kraftakt muss dem Wuppertaler SV gelingen, sonst gehen im Stadion am Zoo im Sommer die Flutlichtlampen aus. Bis spätestens im Februar 2011, wenn die Lizenzanträge für die kommende Spielzeit gestellt werden, muss der Regionalligist den Nachweis erbringen, dass er ohne seinen langjährigen Präsidenten Friedhelm Runge und dessen millionenschwere Finanzspritzen in der Lage ist, einen Etat von zwei Millionen Euro auf die Beine zu stellen.

Seit der Ankündigung von Friedhelm Runge, das Präsidentenamt im Juni niederzulegen, laufen die Uhren für den WSV anscheinend schneller, denn bis zur Mitgliederversammlung im Februar/März müssen neue Strukturen erarbeitet werden, über die die Mitglieder abstimmen sollen.

Dem Verwaltungsrat, der den Präsidenten wählt, sollen größere Machtbefugnisse eingeräumt werden. "Wir müssen aber auch Personen finden, die diese Strukturen ausfüllen", sagt Hans Kremendahl, der für den Vorstand kandidieren will. Als Nachfolger Runges steht er nicht zur Verfügung. "Es wird sich zeigen, ob sich das Gerücht bewahrheitet, dass Unterstützer und Sponsoren nur darauf gewartet haben, dass Runge den Weg frei macht. Vielleicht war das aber eine Alibi-Behauptung", sagt Kremendahl. Christoph Strieder, Vorsitzender des Verwaltungsrates, zeigt sich enttäuscht, dass sich bisher niemand für die Mitarbeit im Verwaltungsrat gemeldet hat. Angesichts des Zeitdrucks erweist sich die Suche nach einem neuen Präsidenten nicht als das dringlichste Problem.

Daher geht es nun darum, den bisher neunköpfigen Verwaltungsrat zur neuen Machtzentrale im Verein zu entwickeln. Aus diesem Kreis oder aus dem Wirtschaftsrat könnte dann ein durch das starke Gremium getragener Präsident hervorgehen. Kremendahl formulierte die entscheidende Frage: Was ist Wuppertal, seinen Bürgern und seinen Unternehmen der WSV wert? "Der WSV hat ein Einnahmeproblem, kein Ausgabenproblem", ergänzt WSV-Geschäftsführer Achim Weber und verweist auf "bescheidene Spielergehälter".

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