TV Was das Dschungelcamp und Olivia Jones mit Wuppertal zu tun haben

Dragqueen Olivia Jones in mehreren Sendern der RTL-Familie als "Dschungelcamp"-Expertin auftreten. Das bedeutet viel Arbeit für den Wuppertaler Philip Militz uns seine Kollegen - denn sie managen die Travestiekünstlerin.

TV: Was das Dschungelcamp und Olivia Jones mit Wuppertal zu tun haben
Foto: kult-kieztouren.de

Wuppertal. Manchmal schlagen berufliche Lebenswege kuriose Haken und vollführen ungeahnte Wendungen. Eine solche hat auch der Cronenberger Philip Militz erlebt, als er im Dezember 2001 bei der Premiere des Musicals „König der Löwen“ mit der damals noch nicht ganz so bekannten Travestiekünstlerin Olivia Jones ins Gespräch kam. Damals war er im Auftrag einer PR-Agentur in der Hansestadt. Die beiden waren sich sympathisch und Olivia auf der Suche nach einem neuen Manager: Philip Militz nahm den Ball zwei Jahre später gerne auf und stieg mit seiner neu gegründeten Firma Scoopcom als Manager ein.

Seit mittlerweile 15 Jahren zeichnet Militz — gelernter Radio-Journalist — für das Management von Olivia Jones verantwortlich. Außer einem Büro in Hamburg hat das kleine Unternehmen seine Firmenadresse an der Schwelmer Straße 115. Sieben Personen arbeiten dort, als Mitinhaberin steht Militz seine ehemalige Schulkameradin Tina Waller zur Seite. Und auch wenn Olivia Jones nicht die einzige Klientin ist, so ist sie doch mit Abstand das wichtigste Zugpferd für Scoopcom. „70 bis 80 Prozent unserer Tätigkeiten haben mit Olivia, ihrer Künstlerfamilie und unseren gemeinsamen Kiez-Projekten zu tun“, sagt Militz. „Wir arbeiten seit 15 Jahren zusammen — und uns fällt trotzdem immer wieder was Neues ein“, ergänzt Olivia Jones. „So was ist echt selten in der Branche und macht einfach großen Spaß.“

Regelmäßig pendelt der 42 Jahre alte Militz zwischen seiner Heimatstadt und Hamburg, beziehungsweise korrekter gesagt: St. Pauli. Denn dort findet sich jener bunte Mikrokosmos, in dem ein Paradiesvogel wie Olivia Jones ihr quasi natürliches Habitat erobert hat. Die unter dem bürgerlichen Namen Oliver Knöbel in Springe bei Hannover geborene Drag-Queen lebt seit 1989 in der Hansestadt. Auf St. Pauli hat sie sich mit Militz ein Standbein als Event-Gastronomin erarbeitet und mittlerweile insgesamt vier Bars, Show-Clubs und Lokale eröffnet. Hinzu kommen etliche Auftritte vor allem im Privatfernsehen: unter anderem bei „Big Brother“ oder im Dschungel-Camp. Aber auch im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender wie etwa „Maischberger“ oder der „NDR Talk Show“ trat sie bereits auf.

Gemeinsam mit Scoopcom bieten Jones sowie ihre Freunde und Bekannten aus der Szene die Kiez-Touren durch St. Pauli, die sich seit ihrem Start im Jahr 2006 nach Angaben von Militz zum Marktführer entwickelt haben. Jones und Travestie-Kolleginnen wie Vanity Trash oder Fanny Funtastic führen durch St. Pauli und laden dabei zu einer Tour mit einer „Mischung aus Rampen, Rot- und Blaulicht“, betont Militz. Und in Zeiten der Digitalisierung sei es auch kein Problem, das Management von Wuppertal aus zu regeln, sagt der Firmengründer.

Momentan sind die Mitarbeiter von Scoopcom und Olivia Jones allerdings etwas im Stress — Grund ist eine TV-Spot-Produktion und die neue Staffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“, die am kommenden Freitag bei RTL startet. Olivia wird zwar nicht wieder wie anno 2013 in australischen Dschungel campieren. Allerdings soll die 48-Jährige gleich in mehreren Sendern der RTL-Familie als Expertin auftreten.

Außer den Stadtteil-Touren durch St. Pauli hat Scoopcom ein ähnliches Kiez-Format übrigens auch schon mit Willi Herren rund um den Friesenplatz in Köln angeboten. Momentan ist dort allerdings Pause. „Derzeit sind wir auf der Suche nach einem neuen Protagonisten“, sagt Militz. Zudem sollen ab Mai auch Touren in Berlin angeboten werden.

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