Großveranstaltung Olympia an Rhein und Ruhr: Chancen auch für Wuppertal

Wuppertal · Die Fans und Zuschauer der olympischen Spiele könnten in Wuppertal übernachten, Sportler könnten in der Stadt trainieren - denn die Wege sind kurz.

 Von Wuppertal bis zu den Stadien in Düsseldorf und im Ruhrgebiet wäre es nicht weit.

Von Wuppertal bis zu den Stadien in Düsseldorf und im Ruhrgebiet wäre es nicht weit.

Foto: WZ/Ellen Schröder

Für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr im Jahr 2032 machen sich Sportunternehmer Michael Mronz und Ministerpräsident Armin Laschet stark. 14 Städte sollen mitmachen, Wuppertal ist nicht vorgesehen. Profitieren könnte die Stadt trotzdem.

Oberbürgermeister Andreas Mucke findet, auch wenn es im Bergischen Land an Sportstätten mit vielen Zuschauerplätzen fehlt: „Wir hätten gute Vorbereitungsstätten.“ Dabei denkt er an das Schwimmsportleistungszentrum (SSLZ), die Uni-Halle und die Bayer-Sporthalle. „Bis 2032 haben wir sicher auch endlich eine Halle für den BHC“, so Mucke. Und das Bergische Land selbst sei doch sogar als Austragungsort für Radrennen geeignet.

Außerdem: „Wenn wir 2031 die Buga hier haben, können wir ein Jahr später einiges davon für Olympia nutzen.“ Denn im Rahmen der Buga sollen laut Machbarkeitsstudie an der Nordbahntrasse in Vohwinkel Spiel- und Sportanlagen gebaut werden, unter anderem Beachvolleyballfelder.

Mucke ist bei allem wichtig, dass die Spiele wieder entkommerzialisiert werden, der sportliche Wettkampf und die internationale Begegnung im Vordergrund stehen: „Dann sind wir gern dabei.“

In der zweiten Reihe dabei

Auch Norbert Knutzen vom Sport- und Bäderamt räumt Wuppertal als Trainingsstätte Chancen ein: „Man muss klären, welche Anforderungen gelten.“ Wenn das SSLZ oder die Uni-Halle den Ansprüchen genügen, könnte Wuppertal „in der zweiten Reihe“ bei den Olympischen Spielen dabei sein. Die privat betriebene Kletterhalle „Wupperwände“ sei sogar ausgezeichnet geeignet und Klettern werde ab den kommenden Spielen 2020 in Tokio olympisch. Vereine könnten zudem organisatorisch helfen, Hallen als Übernachtungsmöglichkeit anbieten.

Bei Übernachtungen erwartet Isabell Hausmann vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga vor allem Nachfragen von Zuschauern der Spiele. Denn von Wuppertal bis zu den Stadien in Düsseldorf und im Ruhrgebiet sei es nicht weit: „Für Besucher aus China oder Amerika ist das überhaupt keine Entfernung“, sagt sie.

Martin Bang, Chef der Wuppertal Marketinggesellschaft, stimmt zu: „Im Raum Los Angeles sind die Entfernungen genauso weit.“ Er ist sich „absolut sicher“, dass die Hotels in Wuppertal von Olympia an Rhein und Ruhr profitieren würden. „Das strahlt auf die ganze Region aus.“

Die beiden erwarten zudem, dass Zuschauer zwischen den Wettkämpfen ihre Umgebung erkunden, die Schwebebahn, den Zoo, das Engelshaus, Schloss Burg und andere Museen sowie das geplante DOC in Remscheid besuchen.

„So eine Chance bekommt man nicht alle Tage“, sagt Isabell Hausmann. Und mahnt: „Dann müssen Organisation und Infrastruktur auch perfekt sein.“ Verkehrsverbindungen müssten funktionieren und Handys überall Empfang haben. „Wenn die Leute stundenlang im Stau stehen, könnte der Schuss nach hinten losgehen.“ Deshalb fordert sie, dass Bund und Land Geld geben. Und: „Die Gastronomie muss sich vorbereiten, man braucht Konzepte.“

Noch aber gibt es gar keine offizielle Bewerbung der Region. Und durchaus aussichtsreiche Konkurrenten wie Nord- und Südkorea oder Brisbane in Australien.

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