Abstimmung Warum die Seilbahn für Wuppertal wichtig ist

Wuppertal · Die Initiative Pro Seilbahn erklärt die Vorteile des Verkehrsmittels.

 Pro Seilbahn wirbt bei der Abstimmung für ein Ja.

Pro Seilbahn wirbt bei der Abstimmung für ein Ja.

Foto: Pro Seilbahn

Praktizierter Umweltschutz

Seilbahnen sind praktizierter Umweltschutz. Sie sind elektro-mobil, sparsam im Verbrauch, lärm- und vor allem abgasfrei: keine Feinstaubbelastung, keine CO2-Emission. Dazu einige Zahlen: Der CO2-Ausstoß der durch die Seilbahn ersetzten Busse beläuft sich laut Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) auf 1020,5 t/Jahr. Auf Grundlage der Verfahrensanleitung der NKU ergibt sich eine CO2-Einsparung von 334,7 t/Jahr durch den Betrieb der Seilbahn. Dieses Ergebnis berücksichtigt noch nicht, dass Ökostrom verwendet werden wird. Die lokale CO2-Einsparung wird noch höher liegen, da durch die schnelle und damit attraktive Seilbahn etliche Autofahrten eingespart und die Straßen somit entlastet werden. Zugleich sinkt die NOX-, Feinstaub- und Lärmbelastung entlang der Strecke signifikant. Apropos Ökostrom: Der Energiebedarf der Seilbahn beträgt nur 25 Prozent eines vergleichbaren Busverkehrs. Der Vergleich bezieht sich dabei auf die mögliche Transportleistung, das heißt die „Platzkilometer“, pro transportiertem Fahrgastplatz und Strecke braucht die Seilbahn nur 25 Prozent der Energie eines Busses. Elektrobusse sind keine Alternative, wenn sie nicht stau-frei und beschleunigt verkehren können. Ein 900 000 Euro teurer E-Bus im Stau ist die wohl unwirtschaftlichste Form öffentlichen Verkehrs.

Bei einem Gondel-Takt von etwa 32 Sekunden können mit der Seilbahn außerdem deutlich mehr Fahrräder als in einem Bus transportiert werden. Das macht es attraktiv, inklusive Rad mit der Seilbahn hoch- und dann mit dem Fahrrad wieder hinunterzufahren. Die Seilbahn stärkt mithin den Fahrradverkehr und erleichtert es, statt aufs Gaspedal öfter einmal selbst mit Muskelkraft in die Pedale zu treten. Damit wird die Seilbahn als erste urbane in das ÖPNV-System integrierte Seilbahn in Deutschland als Baustein eines klimagerechten ÖPNV entscheidend zum Einstieg in die Mobilitätswende beitragen.

 Unterstützer Seilbahn Pro Seilbahn 16 Logos

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Foto: Pro Seilbahn

Universität

Die Bergische Universität Wuppertal hat in den vergangenen Jahren einen enormen Bedeutungszuwachs erlebt. Die zahlreichen Forschungsergebnisse ihrer wissenschaftlichen Einrichtungen finden auch international Beachtung und verschaffen dadurch auch der Stadt internationale Aufmerksamkeit. Der Anstieg der Studierendenzahlen hat Wuppertal verjüngt und wieder zu einer wachsenden und zukunftsorientierten Stadt werden lassen. Es gilt auch zukünftig, Studenten für Wuppertal zu begeistern.

Für Studierende an benachbarten Universitäten ist die Fahrt mit schnellen S- und Stadtbahnen eine Selbstverständlichkeit. In Wuppertal ist der Busverkehr zur Uni hingegen schon lange an seine Grenzen gestoßen. Die Uni-Expresse fahren den neuen Busbahnhof am Hauptbahnhof nicht mehr an. Die Fahrgäste müssen zur Stadthalle zu Fuß gehen. Und bei Schneefall kommt der Busverkehr auf die Höhen zum Erliegen. Die Seilbahn hingegen transportiert dann ihre Fahrgäste in drei Minuten vom Hauptbahnhof zur Uni.

Ein Vorzeigeprojekt für Wuppertal

Erfinderisch waren die Wuppertaler schon immer. Ob als einer der Hot Spots der Industrialisierung oder mit Erfindungen wie Aspirin von Bayer, dem Kobold von Vorwerk oder der Raufasertapete von Erfurt und nicht zuletzt der Schwebebahn – Wuppertal ist eine Wiege der Innovation. Oft entstehen Innovationen durch den kreativen Einsatz bereits bekannter Dinge in neuem Kontext. So wie etwa der Einsatz von Seilbahnen, eigentlich aus Skigebieten bekannt, im urbanen Raum. Wuppertal wäre mit einer Seilbahn vom Döppersberg über die Universität zu den Südhöhen zwar nicht welt-, aber deutschlandweit die erste Stadt, die eine Seilbahn in ihr ÖPNV-System integrieren würde. An der Bergstation entsteht ein vorbildhafter Umsteigepunkt zwischen Bus, Fahrrad, Auto und Fußgänger zur Seilbahn, die mit den Tickets des VRR genutzt werden kann.

Mit dem Bau dieser Seilbahn wäre Wuppertal einmal mehr Vorreiter auf dem Weg in die Zukunft. Ob La Paz, London oder Portland und viele andere Städte – Seilbahnen sind als Stadtverkehrsmittel mittlerweile etabliert. Sie können von Bund und Land gefördert werden wie andere Stadtbahnen auch. Sie sind kostengünstig, als überwiegender Fertigteilbau schnell zu errichten, verkehren im Sekundentakt mit exakt eingehaltenen Fahrzeiten. Sie entlasten die Straßen, minimieren die Abgas- und Lärmbelastung. Sie fahren staufrei und gerade auch bei winterlicher Witterung absolut zuverlässig. Sie sind barrierefrei und können auch mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen genutzt werden.

Eine Seilbahn kann das hohe Verkehrsaufkommen zur Universität bei einer Kapazität von bis zu 3500 Personen pro Stunde und Richtung problemlos bewältigen. Ihre Beförderungsleistung entspricht der von 100 Bussen oder 2000 Pkw. Moderne Seilbahnen können jeden erdenklichen Komfort bieten: Klimaanlage, Heizung oder Infodisplays. Verbunden ist das komfortable Fahrerlebnis mit atemberaubender Fernsicht auf das topographisch reizvolle und grüne Wuppertal, die auch Besuchern unserer Stadt gefallen würde: eine perfekte Ergänzung des regionalen Tourismus, und insbesondere für den Fahrradverkehr eine erstklassige Perspektive! Die erleichterte Mitnahme des Rads auf die Südhöhen würde den Zugang zum Freibad Neuenhof, zum Burgholz, ins Gelpetal, zur Station Natur und Umwelt, zum Zoo, in die Kohlfurth oder zum Müngstener Brückenpark eröffnen: Von der Höhe lässt es sich bequem hinabrollen. Der Dreiklang aus Schwebebahn, als Fahrradwege reaktivierten alten Bahntrassen und die Seilbahn –Wuppertal lockt mit spannender Freizeit.

Der Seilbahn kommt über ihren Nutzen hinaus auch eine hohe symbolische Bedeutung zu. Sie würde der Stadt Wuppertal zu einem immensen Imagegewinn verhelfen: Ein weiteres starkes Signal für den Mut der Stadt, neue Wege zu gehen – den Mut, der sie schon vor rund 150 Jahren zur ökonomisch und gesellschaftlich dynamischsten Region in Deutschland gemacht hat.

Für ein Projekt dieser Strahlkraft ist sie mit überschaubaren Kosten verbunden, für die zudem weitgehende externe Fördermöglichkeiten bestehen. Die technologische Komplexität ist überschaubar, die Akteure für die Umsetzung klar definiert.
Die Seilbahn ist eine riesige Chance, auch ökonomisch: Eine schnellere Anbindung der Uni sowie des Schulzentrums Süd und der Außenbezirke ist ideal für junge Menschen und junge Familien. Die bessere Erreichbarkeit der City und des Knotenpunkts Hauptbahnhof steigert die Attraktivität der Stadt. Übrigens: Auch ein weiterer Ausbau der Seilbahn Richtung Cronenberg-Mitte ist noch denkbar. Cronenberg würde wie auch Quartiere entlang der Nordbahntrasse einen wirtschaftlichen Anschub erfahren. Uni-Absolventen und junge Unternehmensgründer bleiben, Young Professionals und Fachkräfte entscheiden sich hier für ihren Wohn- oder Arbeitsplatzstandort: Die Stadt verjüngt sich, erhält neues Know-how und neue Impulse. Auch finanziell über einen Kaufkraftgewinn und Steuereinnahmen, die ein attraktives, aufstrebendes Wuppertal im gesamten Stadtgebiet ermöglichen. Letztlich profitiert so die gesamte Stadtgesellschaft von direkten und indirekten Effekten der Seilbahn Wuppertal.

Ja zur Zukunft – Mit der Seilbahn in die Verkehrswende

Die Zukunft geht uns alle etwas an. Doch gehört die Zukunft jenen, die sie gestalten. Nicht nur in Europa, sondern auch hier in Wuppertal. Eines, wenn nicht das wichtigste und existenzielle Thema unserer Zukunft ist der Klimaschutz. Um die Erderwärmung zu begrenzen und verheerende Klimaveränderungen zu minimieren, müssen wir den CO2-Ausstoß mindern. Die nachfolgenden Generationen haben dies erkannt: Weltweit gehen Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Bewegung „Fridays for Future“ freitags auf die Straße statt ins Klassenzimmer. Sie streiken dafür, dass Maßnahmen für den Klimaschutz ergriffen werden. In erster Linie geht es um die Reduzierung der Treibhausemissionen. Dazu gehört die Verkehrswende. Wir müssen es schaffen, unsere Mobilität klimagerecht zu gestalten. Konkret heißt das: Wir müssen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Personennahverkehr den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren, mit dem Ziel eines ganzheitlich CO2-neutralen Verkehrs. Zukunft ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Deshalb müssen wir sie gemeinsam gestalten.

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